Weihbischof Koch fordert mehr soziales Engagement von Pfarreien

Wenn Gemeinden verkümmern

Der neue Vorstandsvorsitzende des Kölner Diözesan-Caritasverbandes, der Kölner Weihbischof Heiner Koch, hat die Pfarreien zu mehr sozialem Engagement aufgerufen. Nicht wenige Gemeinden verkümmerten, weil sie die karitative Arbeit auf Nebenschauplätze verdrängt hätten.

Weihbischof Heiner Koch (Erzbistum Köln) (KNA)
Weihbischof Heiner Koch (Erzbistum Köln) / ( KNA )

Bei Visitationen sei er immer wieder erstaunt, wie in Pfarrgemeinderäten kirchliche Seelsorgeorte wie Behindertenheime oder Wohnstätten für Obdachlose nicht vertreten seien, sagte Koch im Interview der Kölner Kirchenzeitung am Freitag. "Sind unsere Pfarrgemeinden Integrationsorte für Menschen seelischer, körperlicher, geistiger und geistlicher Not?", fragte Koch kritisch an. Pfarreien könnten beispielsweise gemeinsam mit einem Haus der Suchtkranken ein Gemeindefest feiern. Zudem schlug er vor, dass sich pastorale und karitative Mitarbeiter gemeinsam fortbilden.



Weiter betonte der Weihbischof, dass das karitative Engagement der Kirche einen starken institutionellen Träger mit einer soliden personellen und finanziellen Ausstattung benötige. Allerdings werde es für die Caritas zunehmend schwieriger, Mitarbeiter aus christlich-praktizierenden Familien zu gewinnen. Um so dringender stelle sich die Frage, inwieweit der Caritasverband für seine Mitarbeit "ein Lernort des Glaubens" sei. Den Mitarbeitern müsse geholfen werden, Gott bewusst in jedem Armen zu begegnen.



Koch wird am Mittwoch in einem Gottesdienst vom Kardinal Joachim Meisner in sein neues Amt als Vorstandsvorsitzender des Kölner Diözesan-Caritasverbandes eingeführt. Er löst bei dieser Aufgabe den Kölner Dompropst Norbert Feldhoff ab, der den Vorsitz über 30 Jahre innehatte.