Weihbischof Steinhäuser erläutert "sperriges Evangelium"

"Gott ist nicht gemütlich"

Der Kölner Weihbischof Rolf Steinhäuser hat am zwanzigsten Sonntag im Jahreskreis das Pontifikalamt im Kölner Dom gefeiert. In seiner Predigt erläuterte Steinhäuser das Tagesevangelium, mit dem Jesus auch heute noch herausfordere.

Die Westtürme des Kölner Domes (DR)
Die Westtürme des Kölner Domes / ( DR )

"Das heutigen Evangelium ist sperrig" beginnt Weihbischof Rolf Steinhäuser seine Predigt am zwanzigsten Sonntag im Jahreskreis. Und es mag so gar nicht zum sonst friedfertigen Jesus passen. "Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf der Erde zu bringen? Nein, sage ich euch, sondern Spaltung“, heißt es im Evangelium.

"Jesus fordert uns heraus"

Vielleicht müsse man unterscheiden "zwischen dem, was Jesus will und dem, was Jesus auslöst", so Weihbischof Steinhäuser. Jesus heilt einen Gelähmten und findet Gegner, weil er das an einem Sabbat tut. Er nimmt sich der Zöllner und Aussätzigen an "und erregt damit die Wut der Reinen". Das Evangelium sei "kein stillender Balsam", sondern "ein Brand".

Es kenne keine Neutralität. Jesus will nicht die Spaltung, sondern die Gottesherrschaft. Aber die Botschaft der Liebe provoziere Entzweiung. Das kenne jeder aus seinem Alltag. Oft fange es im Kleinen an. Es gelte dann als peinlich, ein Kreuzzeichen zu machen oder als normal, Steuern zu hinterziehen. Oder man mache sich unbeliebt, weil man sich für Geflüchtete einsetzt... "Eines ist Gott sicherlich nicht: gemütlich", bringt es Steinhäuser auf den Punkt und schließt mit den Worten: "Jesus fordert uns heraus: Sind wir für ihn oder gegen ihn?"

Mädchenchor sang Missa A

Himmlische Stimmen: Mädchenchor im Kölner Dom / © Beatrice Tomasetti  (DR)
Himmlische Stimmen: Mädchenchor im Kölner Dom / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Mädchenchor am Kölner Dom unter der Leitung von Oliver Sperling und Patricia Langenmantel. Er sang die Missa in A von Josef Gabriel Rheinberger sowie "Here I am, Lord" von Gijs Burger. An der Orgel spielte Ulrich Brüggemann.