Weihnachtspostamt in Engelskirchen ist vielsprachig

Christkind antwortet auch auf chinesisch

Seit 32 Jahren schreiben Kinder an das Christkind in Engelskirchen, insgesamt wurden bislang mehr als 1,8 Millionen Briefe beantwortet. Im vergangenen Jahr erreichten das Christkind in der bergischen Stadt Briefe aus 53 Ländern.

"Christkind" aus Engelskirchen  / © N.N. (Deutsche Post DHL Group)

domradio.de: Seit 1985 gibt es diese himmlische Anlaufstelle. Wie war das vorher, kamen die Briefe ans Christkind damals in der normalen Postfiliale an?

Britta Töllner (Sprecherin des Christkindes bei der Deutschen Post): "In den Briefkästen der deutschen Post tauchten Briefe auf, da stand einfach nur drauf "An das Christkind bei den Engeln". Was soll man damit machen? Die Mitarbeiter haben die dann einfach nach Engelskirchen weitergeschickt, weil der Name schön und passend klingt. Dort saßen dann tatsächlich Mitarbeiter, die haben reingeschaut und gesehen, es handelt sich um Wunschzettel. Und aus Spaß und Tollerei haben sie diese beantwortet. Mit dem Erfolg, dass in den nächsten Jahren immer mehr kamen. Das hat sich rumgesprochen. Irgendwann konnte man das nicht mehr neben der Arbeitszeit machen. Von da an haben das freundliche Helferinnen aus Engelskirchen gemacht, damals noch auf dem alten Dachboden des früheren Postamts. Dort haben sie sich in einer kleinen gemütlichen Ecke zusammengefunden und von da an ging es richtig los." 

domradio.de: Woher kommen die Briefe überall? 

Töllner: "Die Briefe und die Wunschzettel kommen aus der ganzen Welt. Bisher haben wir schon 20.000 Sendungen erhalten. Sehr viele davon stammen aus Asien, aus China, Taiwan und Hongkong, aber natürlich auch aus den europäischen Ländern, aus Südamerika, aus Südafrika, sie kommen im Grunde aus der ganzen Welt. Sie haben schon eine lange Reise hinter sich bevor sie bei uns in Engelskirchen ankommen." 

domradio.de: Wenn so ein Brief in Engelskirchen ankommt, zum Beispiel aus Hongkong, wie läuft das ab? Wird der beantwortet und zurück nach Hongkong geschickt?

Töllner: "Genau, erstmal sind das wunderschöne Briefumschläge mit asiatischen Briefmarken, zahlreiche Verzierungen. Die Kinder stecken dann oft noch kleine Bildchen rein. Das ist sehr schön anzuschauen. Die Briefe werden geöffnet, durchgelesen und dann werden die in der Landessprache beantwortet. Danach geht der Brief wieder auf die Reise zurück, quasi einmal um die ganze Welt."

domradio.de: Was muss ich machen, wenn ich jetzt nicht gerade in Hongkong lebe, um auch Post vom Christkind aus Engelskirchen zu bekommen? 

Töllner: "Wenn man Post vom Christkind haben möchte, schreibt man einen Brief "An das Christkind, 51777 Engelskirchen“, dann wird der Brief auch beantwortet noch vor dem Fest."

domradio.de: Sie haben jetzt schon 20.000 Briefe bei sich liegen. Wie viele sind das denn pro Jahr bis Heilig Abend? 

Töllner: "Insgesamt hat das Christkind und seine Helferinnen die vergangenen Jahre so etwa 130.000 bis 140.000 Briefe beantwortet." 

domradio.de: Kann man die Filiale auch besuchen und sich das anschauen?

Töllner: "An den drei Tagen des Weihnachtsmarktes hat die Filiale nur für Besucher geöffnet. Das ist in diesem Jahr vom 15. bis zum 17. Dezember, immer am dritten Adventswochenende: freitags von 15 bis 18Uhr, samstags und sonntags von 13 bis 18.30Uhr. Da kann man das Christkind höchstpersönlich besuchen und ihm bei der Arbeit über die Schulter schauen."

domradio.de: Wann ist denn Einsendeschluss? 

Töllner: "Bis zum 21.12. sollten die Briefe angekommen sein, dann hat das Christkind auch noch Zeit genug sie zu beantworten."  

Das Gespräch führte Silvia Ochlast. 


Briefe an das Christkind  / © Jörg Loeffke (KNA)
Briefe an das Christkind / © Jörg Loeffke ( KNA )

Ein Wunschzettel aus Taiwan / © Rolf Vennenbernd (dpa)
Ein Wunschzettel aus Taiwan / © Rolf Vennenbernd ( dpa )

Wer bis zum 21. Dezember schreibt, erhält bis Heiligabend eine Antwort / © Rolf Vennenbernd (dpa)
Wer bis zum 21. Dezember schreibt, erhält bis Heiligabend eine Antwort / © Rolf Vennenbernd ( dpa )

Das "Christkind" mit Engeln / © Wolfram Kastl (dpa)
Das "Christkind" mit Engeln / © Wolfram Kastl ( dpa )
Quelle:
DR