Mittlerweile haben die meisten deutschen Bistümer Studien zu Missbrauch beauftragt - jedoch mit unterschiedlichen Schwerpunkten. An diesem Donnerstag meldeten sich dazu auch Speyer und Bamberg.
Die Unabhängige Aufarbeitungskommission für das Erzbistum Bamberg will ein Gutachten zu Missbrauchsfällen beauftragten. Nähere Angaben zum Auftragnehmer und zum genauen Inhalt des Auftrags seien noch nicht klar, sagte die Kommissionsvorsitzende Knarik Martirosyan dem "Fränkischen Tag", wie dieser am Dienstag in seiner Online-Ausgabe berichtet. Sie rechne damit, Detailfragen in der ersten Jahreshälfte zu klären. "Mit der Präsentation des Gutachtens wird daher frühestens 2023 zu rechnen sein." Erkenntnisse aus bereits vorliegenden Gutachten sowie der 2018 veröffentlichten MHG-Studie der Deutschen Bischofskonferenz sollen einfließen.
Auch Bistum Speyer will untersuchen
Im Bistum Speyer will die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Verantwortungsbereich (UAKSP) eine wissenschaftliche Studie zum sexuellen Missbrauch in Auftrag geben. Erfasst werden soll dabei die Zeit von 1945 bis zur Gegenwart.
Es soll dargestellt und geklärt werden, "wie Missbrauch möglich war, was ihn begünstigt hat und wie er so lange vertuscht werden konnte", so das Bistum am Dienstag. Die UAK Speyer besteht aus sieben Personen. Davon gehören zwei dem Betroffenenbeirat an, zwei Personen wurden von den Landesregierungen Saarland und Rheinland-Pfalz vorgeschlagen, eine Person vertritt den Katholikenrat, zwei Personen beschäftigen sich als Psychologin und als Historikerin mit Missbrauch.