Weiterer Anschlag offenbar verhindert

Tote durch Bombenterror in Türkei

Nach der Serie von Bombenanschlägen haben die türkischen Behörden offenbar einen weiteren Anschlag verhindert. Bei mehreren Bombenexplosionen waren in der Türkei drei Menschen getötet und fast 100 verletzt worden. Auch drei deutsche Urlauber mussten in Antalya im Krankenhaus behandelt werden.

 (DR)

Nach der Serie von Bombenanschlägen haben die türkischen Behörden offenbar einen weiteren Anschlag verhindert. Bei mehreren Bombenexplosionen waren in der Türkei drei Menschen getötet und fast 100 verletzt worden. Auch drei deutsche Urlauber mussten in Antalya im Krankenhaus behandelt werden. Hören Sie dazu im domradio-Interview unseren Korrespondenten in Istanbul Dr. Günther Seufert: "Die Unruhe unter den Touristen ist groß - die Bevölkerung in Istanbul ist dagegen eher gelassen."

Paketbombe in Istanbul
Nach Medienberichten nahm die Polizei in der Hafenstadt Izmir ein Mitglied der verbotenen kurdischen PKK fest. Auch Komplizen des Mannes sollen inhaftiert worden sein. Allein im Urlauberparadies Marmaris waren am Sonntag drei Bomben explodiert. Nach Behördenangaben wurden dabei 21 Menschen verletzt, darunter elf Türken und zehn britische Touristen. Die erste Explosion ereignete sich gegen Mitternacht in einem Kleinbus, in dem die Urlauber aus Großbritannien saßen. Die Bombe war nach Angaben des zuständigen Gouverneurs Cemalettin Özdemir unter einem Sitz des Busses versteckt.

Dem ersten Anschlag folgten innerhalb einer Stunde zwei weitere Explosionen. Durch einen dieser Sprengsätze wurden nach Informationen des türkischen Nachrichtensenders NTV sechs türkische Passanten verletzt. Die Bombe war in einem Abfalleimer detoniert. Der Küstenort Marmaris ist sowohl bei westeuropäischen und russischen Touristen als auch bei Türken beliebt. Die finnische EU-Ratspräsidentschaft verurteilte die Anschläge scharf.

Extremisten drohen mit weiteren Anschlägen
Zu einer weiteren Explosion kam es am Sonntag-Abend auch im Istanbuler Außenbezirk Bagcilar. Dort wurden sechs Menschen verletzt, als eine Paketbombe explodierte. Wie der Istanbuler Polizeichef Celalettin Cerrah mitteilte, war das Paket an einer Schulmauer in dem Stadtbezirk im europäischen Teil deponiert.

Am Montagnachmittag hatte die kurdische Extremistengruppe "Freiheitsfalken Kurdistans" sich zu den Anschlägen bekannt. Die Splittergruppe der PKK hat in den vergangenen zwei Jahren mehrfach Anschläge in türkischen Touristengebieten verübt und nun weitere Gewalt angedroht. In ihrem Bekennerschreiben im Internet forderten die kurdischen Extremisten alle Ausländer auf, touristischen Gebieten in der Türkei fernzubleiben.