In der chilenischen Unruheprovinz La Araucania ist erneut eine katholische Kirche in Flammen aufgegangen. Wie chilenische Medien am Freitag berichten, verübten Unbekannte am Donnerstag einen Brandanschlag auf die Kirche der Gemeinde Ercilla rund 600 Kilometer südlich von Santiago. Die Täter hinterließen dabei den Angaben zufolge ein Bekennerschreiben mit der Botschaft "Widerstand Mapuche Malleco".
Die Mapuche sind die Ureinwohner im Süden von Chile und Argentinien. Nach der chilenischen Unabhängigkeit 1818 begann in den 1860er Jahren die Entrechtung: Einmarsch der Armee, Enteignung, Niedergang der eigenen Tradition und Sprache. Erst seit einigen Jahren setzt eine Neubesinnung auf die eigene Kultur und Identität ein. Eine kleine Minderheit radikalisiert sich politisch. Die Mapuche zählen zum ärmsten und am wenigsten gebildeten Teil der Bevölkerung.
Zuletzt gabe es in Chile immer wieder Brandanschläge auf kirchliche Einrichtungen, zu der sich radikale Mapuche bekannten. Die Gruppe "Weichan Auka Mapu" begründete ihre Anschläge damit, dass Kirchenvertreter mitverantwortlich für Repressionen gegen die Mapuche seien.