Weiterhin bewaffnete Konflikte in Kolumbien

Amnesty: Krieg geht weiter

Nach der Unterzeichnung des Friedensvertrages mit der Farc-Guerilla sollte in Kolumbien eigentlich Frieden herrschen. Doch das Morden geht weiter, beklagt die Menschenrechtsorganisation Amnesty International.

Mitglied der linken Farc-Rebellen in Kolumbien / © Ricardo Maldonado Rozo (dpa)
Mitglied der linken Farc-Rebellen in Kolumbien / © Ricardo Maldonado Rozo ( dpa )

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International warnt vor einer Fortsetzung des Krieges in Kolumbien ungeachtet des Friedensprozesses. Die Welle von Drohungen, Morden und Vertreibungen im Nordosten des Landes zeige deutlich, dass der bewaffnete Konflikt mehrere Monate nach Unterzeichnung eines Friedensabkommens mit der Farc-Guerilla alles andere als beendet sei, erklärte Amnesty am Dienstag (Ortszeit).

In weiten Teilen Kolumbiens sei der bewaffnete Konflikt an der Tagesordnung, sagte Erika Guevara-Rosas, Lateinamerika-Direktorin der Organisation. „Hunderttausende haben seit dem Friedensschluss keinerlei Unterschied in ihrem Leben festgestellt“, sagte Guevara-Rosas. Seit Ende 2016 ist ein Friedensabkommen zwischen den Farc-Rebellen und der Regierung in Kraft. Die etwa 6.900 Guerilleros befinden sich derzeit in Schutzzonen, wo sie ihre Waffen abgeben sollen.

Regierung muss Opfer schützen

Die Menschenrechtsgruppe macht vor allem rechte Paramilitärs für die anhaltenden Gewalttaten verantwortlich. Von der Regierung forderte Amnesty International, sofortige Maßnahmen zum Schutz der Opfer zu ergreifen.

Der Krieg zwischen der Regierung, mehreren Rebellengruppen und paramilitärischen Todesschwadronen hatte sich in den 60er Jahren an Landkonflikten und sozialer Ungerechtigkeit entzündet. Seither wurden etwa 340.000 Menschen getötet, mindestens sieben Millionen Kolumbianer wurden vertrieben.


Waffenabgabe der kolumbianischen Rebellen startet  / © Ricardo Maldonado Rozo (dpa)
Waffenabgabe der kolumbianischen Rebellen startet / © Ricardo Maldonado Rozo ( dpa )
Quelle:
epd