Welthungerhilfe warnt vor Folgen der Heuschreckenplage in Afrika

Jahrelange Entwicklungsarbeit zunichte

Die deutsche Welthungerhilfe warnt vor gravierenden Folgen der Heuschreckenplage in Afrika.

Heuschreckenplage in Ostafrika / © Sven Torfinn/FAO/AP (dpa)
Heuschreckenplage in Ostafrika / © Sven Torfinn/FAO/AP ( dpa )

"Die Sorge ist, dass die Entwicklungsarbeit von Jahren in einem oder zwei Jahren Heuschreckenplage zunichte gemacht werden", sagte die Präsidentin Marlehn Thieme der Deutschen Presse-Agentur. "Ob die Vorbereitungen ausreichen, den worst case tatsächlich zu bewältigen, das muss man bezweifeln."

Zum schlimmsten möglichen Fall für das stark betroffene Kenia sagte Thieme: "Der worst case wäre, dass sich die Heuschreckenschwärme in den fruchtbaren Teilen Kenias einnisten und dort zumindest für zwei, drei Jahre ihr Unwesen weiter treiben." Erst dann wären nach Thiemes Einschätzung genug Pestizide und Herbizide versprüht worden, um der Plage Herr zu werden. "Aber die Kosten werden immens sein. Und in der Zeit wird man große Teile Kenias, die von Mangel- oder Fehlernährung bis hin zu Hunger betroffen sind, mit internationaler Hilfe versorgen müssen."

Im Moment gibt es dafür laut Thieme ausreichend Lebensmittelvorräte. "Wir alle wissen, dass es genug zu essen für alle Menschen auf dieser Welt gibt. Das gilt auch für Reserven für solche Notfälle. Aber wir wissen auch, dass diese Reserven von Jahr zu Jahr schwanken. Im Moment sieht es aber gut aus." Viel werde jedoch davon abhängen, wie die nächsten Ernten in anderen Ländern aussehen werden. 

Quelle:
dpa