"Dann könnten mindestens eine halbe Million Menschen vor Kämpfen fliehen und auf humanitäre Hilfe angewiesen sein", sagte Programmvorstand Mathias Mogge am Mittwoch in Bonn.
Die Bundesregierung hatte einen zusätzlichen Beitrag zur Versorgung der Menschen im Irak angekündigt. Das begrüßte die Welthungerhilfe. "Mehr Geld ist dringendst nötig, denn der Finanzbedarf ist dreimal so groß wie die bisher zugesagten Mittel", so Mogge.
Zerstörte Infrastruktur und extrem hohe Temperaturen
Derzeit stießen viele Gemeinden im Nordirak an Kapazitätsgrenzen, berichtete Projektmitarbeiterin Andrea Quaden. "Sie wissen nicht, wie sie noch mehr Flüchtlinge, die vor neuen Kämpfen fliehen, versorgen sollen." Tagestemperaturen von bis zu 50 Grad erschwerten den Betrieb von Notunterkünften und Sanitäreinrichtungen. "Ohne massive Hilfe bleibt auch die langfristige Perspektive düster." Die Infrastruktur sei zerstört; viele Menschen stünden vor dem Nichts.
Die internationale Geberkonferenz in Washington dauert bis zu diesem Donnerstag. Gastgeber sind die USA, Deutschland, Japan, die Niederlande und Kanada.