Weltkirchenrat beklagt Verfolgung von Christen im Irak und Syrien

 (DR)

Der Weltkirchenrat hat die Vertreibung von Christen durch Extremisten im Irak und in Syrien angeprangert. Hunderttausende Christen seien in den vergangenen Jahren aus Angst vor Gewalt und Terror aus den Krisenländern geflohen, heißt es in einer am Montag in Oslo vorgestellten Studie des Ökumenischen Rates der Kirchen und der Norwegischen Kirchenhilfe. In beiden Staaten seien viele Christen von der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) getötet worden.

In dem Bericht über Minderheiten im Irak und in Syrien wird betont, dass nur noch 250.000 Christen im Irak leben. Vor der US-geführten Invasion im Jahr 2003 hätten etwa 700.000 Christen in dem Zweistromland eine Heimat gehabt. Angehörige anderer Religionen verbänden das Christentum sehr stark mit dem Westen. Diese Assoziation mache Christen zur Zielscheibe von Extremisten.

Die Autoren des Berichts betonen, dass ein Sieg der irakischen Armee und ihrer Verbündeten über den IS keine stabilen Verhältnisse garantieren würde. Vielmehr seien neue Machtkämpfe zwischen den großen religiösen Gruppen der Schiiten und Sunniten möglich. Minderheiten wie Christen und Jesiden könnten dann leicht zu Opfern werden.

In dem Bericht heißt es weiter, dass der religiös motivierte Hass in Syrien noch nicht so stark ausgeprägt sei wie im Irak. Rund 300.000 Christen seien vor der Gewalt in dem Bürgerkriegsland geflohen. Vor Beginn des Konflikts 2011 hätten unter den gut 23 Millionen Syrern rund 1,7 Millionen Christen gelebt. Heute seien es noch 1,4 Millionen. (Quelle: epd, 28.11.2016)

Das internationale katholische Hilfswerk Kirche in Not bittet um Spenden für seine Arbeit in Syrien. Online unter www.spendenhut.de oder an folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT
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Verwendungszweck: Naher Osten