Weltmissionsmonat findet Abschluss in Würzburger Dom

Bischof mahnt, Frauen fordern

Beim Abschluss des katholischen Weltmissionsmonats im Würzburger Dom drehte sich diesmal alles um den Inselstaat Papua-Neuguinea. Hinsichtlich der Frauenrechte sei dort dringend ein Bewusstseinswandel nötig, heißt es beim Festtag.

Die Katholische Frauengruppe der Erzdiözese Bougainville trifft sich nach der Messe in der Kathedrale zu einer Diskussionsrunde. Helen Hakena leitet die Gruppe. Sie ist eine Organisatorin und Aktivistin für Frieden und Frauenrechte.  / © Hartmut Schwarzbach (missio)
Die Katholische Frauengruppe der Erzdiözese Bougainville trifft sich nach der Messe in der Kathedrale zu einer Diskussionsrunde. Helen Hakena leitet die Gruppe. Sie ist eine Organisatorin und Aktivistin für Frieden und Frauenrechte. / © Hartmut Schwarzbach ( missio )

Die weltgrößte Solidaritätsaktion von katholischen Gläubigen ist hierzulande am Sonntag mit einem Festgottesdienst im Würzburger Dom zu Ende gegangen. Dort feierten das katholische Hilfswerk missio München und das Bistum Würzburg den Abschluss des diesjährigen Monats der Weltmission in Deutschland. 

Diesmal stand die Solidarität mit Christinnen und Christen in Papua-Neuguinea im Fokus, wie das Bistum und missio mitteilten. Würzburgs Bischof Franz Jung mahnte, das Gegenüber in der kirchlichen Arbeit stets ernst zu nehmen. Nur durch das Einbinden der Menschen vor Ort werde Engagement nachhaltig und fruchtbar.  

Die Herz-Jesu-Missionarin Schwester Daisy Anne Lisiana, Kommunikationschefin der katholischen Bischofskonferenz in Papua-Neuguinea, erklärte: "Frauen in Papua-Neuguinea haben - im Gegensatz zu Männern - immer noch deutlich weniger Chancen auf eine gute und selbstbestimmte Zukunft. Sie leiden unter starren Traditionen und Gewalt." 

Sie forderte die Kirche auf, einen Bewusstseinswandel in der Gesellschaft voranzubringen.  Zum Einsatz der Kirche für die Frauen Papua-Neuguineas sagte Schwester Thecla Gamog, Präsidentin der Schutzhäuser für Frauen der katholischen Kirche in dem Land: "Unsere Regierung tut nichts für diese Frauen. Also tun wir es!" 

Gewalt gegen Frauen zerstöre alles, auch Familien. "Aber eine gute Familie bildet die Grundlage für alles, auch für gute Bürger und ein zukunftsfähiges Land." 

Kiliansdom in Würzburg / © phaustov (shutterstock)

Preis für Umweltaktivistin  

missio-Präsident Wolfgang Huber ergänzte, Frauen gestalteten auch in Papua-Neuguinea einen Großteil des Zusammenlebens. "Doch die Teilhabe an Entscheidungen in ihren Gemeinschaften wird ihnen oft verwehrt. Häufig erleiden sie Gewalt." Zudem erschwere ihnen immer öfter der Klimawandel die Arbeit.  

Im Rahmen des Weltmissionssonntags verlieh missio den nach seiner Vordenkerin benannten Pauline-Jaricot-Preis. Er ging an die Umweltaktivistin Rosa Koian, die sich für die Renaturierung von Korallenriffen und den Kampf gegen Plastikmüll einsetzt, wie es hieß.  

Bei der Spendenkampagne zum Weltmissionssonntag sammeln katholische Organisationen in rund 100 Staaten für die soziale und seelsorgliche Arbeit der Kirche in den ärmsten Bistümern der Welt. In Deutschland weiten die internationalen Hilfswerke missio München und missio Aachen die Aktion zu einem Monat der Weltmission aus.

Das Hilfswerk missio

Das Internationale Katholische Missionswerk missio mit Sitz in Aachen und München ist eines von weltweit mehr als 100 Päpstlichen Missionswerken. Missio München ist das Missionswerk der bayerischen, missio Aachen das der anderen deutschen Bistümer. Das Wort missio kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Sendung.

 (KNA)

 

Quelle:
KNA