Welttag des Migranten und Flüchtlings

Barmherzigkeit und Begegnung

Seit 1914 begeht die katholische Kirche im Januar den Tag des Migranten und Flüchtlings. Das Thema war zum diesjährigen Gedenktag am Sonntag aktuell wie selten.

 (DR)

In der laufenden Diskussion bleibt die katholische Kirche beharrlich und erklärt: Wir sind verpflichtet, Menschen in Not zu helfen. Den Fokus auf das Leid der Flüchtlinge legte schon Papst Benedikt XV. Er regierte von 1914 bis 1922 und rief zu Anfang seines Pontifikats den Tag des Migranten und Flüchtlings ins Leben.

Benedikt XV. wird auch als Friedenspapst bezeichnet. "Als er 1914 Papst wurde, war der erste Weltkrieg gerade ausgebrochen. Zu seinen ersten Amtshandlungen gehörten deshalb Friedensverhandlungen, die er mit allen Parteien aufgenommen hat und eben die Einrichtung des Welttags für Migranten", erklärt Martin Korden aus der domradio.de-Liturgieredaktion.

Barmherzigkeit gegenüber Flüchtlingen

Papst Franzikus hat für den diesjährigen Gedenktag eine eigene Botschaft verfasst, die den Bogen zum laufenden "Jahr der Barmherzigkeit" spannt. "Laut Franziskus sind Flüchtlinge eine Herausforderung und die Antwort darauf gibt das Evangelium von der Barmherzigkeit", so Korden.

Barmherzigkeit heiße hier ganz konkret, sich einzufühlen in die Situation der Flüchtlinge, die Schlimmes erlebt hätten und in ein neues, unbekanntes Umfeld kämen.

Zwei Dinge seien dem Papst besonders wichtig, erklärt der Theologe. "Flüchtlinge sind unsere Brüder und Schwestern. Außerdem ist es wichtig, in dieser Situation aufeinander zuzugehen statt sich abzuschotten." Es gehöre zum Christlichen dazu, im Fremden, den man aufnehme, auch Jesus Christus zu erkennen.

Begegnung ganz praktisch

Das katholische Hilfswerk Missio hat zum diesjährigen Flüchtlingstag eine besondere Aktion gestartet. Missio greift den Appell das Papstes auf, Begegnung zu schaffen. Die Aktion "Wir bauen ein Haus für Alle" richtet sich an Pfarrgemeinden, Schulen, Kindergärten oder Frauenkreise, die Begegnungen mit Flüchtlingen ermöglichen wollen.

In virtuellen Zimmern sollen Spielideen und Aktionen zum Kennenlernen umgesetzt werden. Im Esszimmer werden etwa Rezepte aus verschiedenen Kulturen ausgetauscht, im Spielzimmer Spielideen. Ein Gebetsraum ermöglicht gemeinsame Gebete. Missio stellt für die Aktion Arbeitsmaterialien und Informationen zur Verfügung.


Quelle:
DR