Weltweit können nach UN-Angaben 758 Millionen Menschen über 15 Jahren nicht lesen und schreiben. Das entspricht 14 Prozent der Weltbevölkerung in der Altersgruppe. Etwa zwei Drittel von ihnen sind Frauen. Am höchsten sind die Analphabetenraten in Afrika südlich der Sahara und in Südasien. Auf den anhaltend großen Aufholbedarf macht die UN-Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (Unesco) zum Weltalphabetisierungstag am 8. September aufmerksam.
Sollte die Entwicklung weiter so verlaufen wie bisher, würde es nach Prognosen der Unesco noch bis 2042 dauern, bis alle Kinder weltweit eine Grundschule besuchen können. Derzeit gehen nach UN-Angaben 61 Millionen Jungen und Mädchen im Grundschulalter nicht zur Schule. Nigeria führt mit 8,7 Millionen Kindern die Statistik an, gefolgt von Pakistan (5,6 Millionen), Indien (2,9 Millionen), dem Sudan (2,7 Millionen) und Äthiopien (2,1 Millionen). Länder wie Afghanistan oder der Kongo werden in den UN-Statistiken nicht geführt, weil es keine verlässlichen Daten gibt.
In Deutschland gibt es laut Unesco rund 7,5 Millionen sogenannte funktionale Analphabeten, die höchstens einzelne Sätze lesen oder schreiben können. Zu ihnen gehören 2,3 Millionen Menschen zwischen 18 und 64 Jahren, die als vollständige Analphabeten gelten und auch nicht einzelne Sätze schaffen. (epd/Stand 06.09.16)