Die Zahl der Einbürgerungen israelischer Staatsbürger in Deutschland ist trotz des seit Jahren gärenden Nahost-Konflikts seit 2013 wieder rückläufig. 2015 hätten 1.481 Israelis und 2014 weitere 1.432 den deutschen Pass erworben. 2013 lag ihre Zahl dagegen noch deutlich höher bei 1.904. Das geht aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor, die der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstag) vorliegt.
2006 meiste Einbürgerungen
Die höchste Zahl der Einbürgerungen israelischer Staatsbürger gab es demnach 2006 mit 4.313 Fällen. Insgesamt nahmen 33.321 israelische Staatsbürger seit dem Jahr 2000 die deutsche Staatsbürgerschaft an. Nach dem Grundgesetz werden Abkömmlinge früherer deutscher Staatsbürger, denen aus politischen, rassischen oder religiösen Gründen zwischen dem 30. Januar 1933 und dem 8. Mai 1945 die Staatsbürgerschaft entzogen worden ist, auf Antrag wieder eingebürgert. Ihre anderen Staatsangehörigkeiten müssen sie nicht aufgeben.
Beck fordert mehr Toleranz
Dies gilt allerdings nicht für alle übrigen israelischen Staatsbürger. Sie müssen ihren israelischen Pass aufgeben. "Das Verbot der Mehrstaatigkeit zwischen Deutschland und Israel muss endlich fallen", forderte daher der Grünen-Politiker Volker Beck. "Viele Israelis haben einen engen Bezug zu Deutschland und viele Deutsche, insbesondere jüdischen Glaubens, sind eng mit Israel verbunden."