Weniger Familiennachzüge in 2017

Rund 85.000 Familienangehörige angekommen

Rund 85.000 Familienangehörige sind in 2017 über den Familiennachzug nach Deutschland gekommen. Das geht aus Daten des Ausländerzentralregisters mit Stand Ende November 2017 hervor, die das Bundesinnenministerium veröffentlicht hat.

Debatte um Familiennachzug / © Swen Pförtner (dpa)
Debatte um Familiennachzug / © Swen Pförtner ( dpa )

Es handelt sich um eine Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der FDP-Fraktion, die das Bundesinnenministerium veröffentlicht hat. Von den bis Ende November 2017 eingereisten Familienangehörigen waren 36.100 Minderjährige. Rund 54.000 waren Frauen oder Mädchen.


Aus der Statistik geht nicht hervor, wie viele Angehörige zu in Deutschland lebenden Flüchtlingen oder anderen hier lebenden Ausländern einreisten. Im Jahr 2016 kamen 114.500 Menschen im Zuge des Familiennachzugs nach Deutschland, 2015 rund 90.000. 

Der Zahl der Eingereisten steht aber eine höhere Zahl bewilligter Visa gegenüber. Den Angaben zufolge beantragten von Januar bis Ende September 2017 fast 104.000 Menschen ein Visum für den Nachzug zu Angehörigen in Deutschland. 

2016 gab es rund 115.000 Anträge und in der Folge fast ebenso viele Einreisen. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es in der vergangenen Woche, dass 2017 allein bis Ende September 89.000 Visa für den Familiennachzug nach Deutschland bewilligt wurden.

Der Familiennachzug ist derzeit für die Gruppe der sogenannten subsidiär Schutzberechtigten ausgesetzt. Betroffen sind vor allem Syrer, die seit März 2016 ihre engsten Angehörigen auch nach der Anerkennung in Deutschland nicht nachholen dürfen.

Bewilligt werden kann der Familiennachzug derzeit in Härtefällen, insbesondere, wenn Kinder davon betroffen sind. Auf diesem Weg wurde bis Ende Dezember in 96 Fällen ein Visum erteilt, hieß es aus dem Auswärtigen Amt.

(Quelle: epd/04.01.2018)