Von der Art zu texten und sogar von der Art zu singen, hat er hin und wieder etwas von seinem Vorbild, aber Andi Weiss ist nicht so missverständlich unterwegs. Sein Anliegen ist, dass Menschen bei seinen Liedern kein Rätselraten betreiben müssen, sondern unmittelbar Trost und Hoffnung bekommen können, wenn sie seine Musik hören. Andi Weiss ist Diakon in München, Menschen kommen zu ihm mit ihren Problemen und erwarten sich vom schlauen Kirchenmann am besten schnelle Hilfe und Erklärungen.
Es gehört zu seinem Beruf, in solchen Situationen Rede und Antwort zu stehen und weiser Ratgeber zu sein, aber so manches erschließt sich für ihn erst viel später, oftmals mit Hilfe der Musik. Andi Weiss schreibt am Klavier Songs wie "Wenn Du wieder traurig bist", worin er singt "Deine Pläne mögen scheitern, doch meine mit Dir nicht. Ich werd mich Dir erbarmen, ich lass Dich nicht im Stich".
Worte, die so klingen, als könnten sie aus dem Mund Gottes Mund stammen, der einem zusichert, einen in Augenblicken größter Verzweiflung und Mutlosigkeit nicht allein zu lassen. Mit stilvollen Streichern und einer gedämpften Trompete versucht Andi Weiss dieses Gefühl von Sicherheit und Zuversicht musikalisch auszudrücken. Der Song ist auf seinem Album "Heimat" drauf.
Autor: Daniel Hauser
Wenn Du wieder traurig bist
Andi Weiss
Diese Woche erscheint das neue Album von Herbert Grönemeyer. Vorbote war der Song "Schiffsverkehr": Ein Titel, der wieder mit so viel Abstraktion daherkommt, dass man sich bei aller sprachlichen Kunstfertigkeit fragen darf: "Worüber singt der Mann da eigentlich?". Heute haben wir einen Mann für Euch, der erstarrt beim Hören des Namens Grönemeyer zu Ehrfurcht, denn er ist selbst Songwriter und Songer, der hinter dem Klavier sitzt und darum ringt, in deutscher Sprache etwas mit Langzeitwirkung zustande zu kriegen.
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