Würzburger Weihbischof Boom: Populismus ist brandgefährlich

"Wenn nicht Besonnenheit regiert, dann ist die Finsternis nah"

Der katholische Würzburger Weihbischof Ulrich Boom hat vor den Gefahren des Populismus gewarnt. Die Vergangenheit hat diese Geschichten bereits erzählt und die Folgen offenbart.

Rechtspopulismus: Ein europäisches Problem / © Sebastian Kahnert (dpa)
Rechtspopulismus: Ein europäisches Problem / © Sebastian Kahnert ( dpa )

"Wir leben in einem Land, in dem wir über 70 Jahre im Frieden leben konnten. Da ist es leicht, dass man übermütig wird", sagte Boom am Samstag beim Kiliani-Gottesdienst für Aussiedler und Vertriebene. "Wie gefährlich ist es, wenn man dem Populismus und den einfachen Lösungen folgt? Es ist brandgefährlich."

Als Beispiel nannte er die Geschichte der Marienkapelle am Würzburger Marktplatz, in der der Gottesdienst stattfand. Würzburger Bürger hatten im Pestjahr 1349 das jüdische Viertel niedergebrannt und die Juden in der Stadt ermordet. Die Kapelle steht am Ort der zerstörten Synagoge. Vor rund 70 Jahren, beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945, sei diese dann komplett zerstört worden, erklärte der Weihbischof. "Wenn wir populistischen und einfachen Lösungen folgen, wenn nicht Besonnenheit regiert, dann ist die Finsternis nah."


Ulrich Boom (r.), Weihbischof in Würzburg / © Harald Oppitz (KNA)
Ulrich Boom (r.), Weihbischof in Würzburg / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA