Natürlich lassen sich die Werke nicht ernsthaft vergleichen – auffällig ist aber, wie unterschiedlich die Vertonungen von „Dixit Dominus“ klingen, obwohl sie zur gleichen Zeit und in ähnlicher Besetzung mit Solisten, Chor und Orchester geschrieben wurden.
Georg Friedrich Händel setzt eine fast schon schmerzhafte Tonmalerei ein („Er zerschlägt Könige am Tage seines Zorns“) und verbindet meisterhaft evangelische Kompositionstechnik mit katholischer Tradition.
Der stets originelle Zelenka zaubert in seiner Vertonung harmonische Wechsel und eine Walking-Bass in die Stimmenbücher, Vivaldi ist Vivaldi und erzeugt unfassbar schöne Klänge und Antonio Lotti beweist mit seiner schwungwollen Komposition, warum er seinerzeit ein so angesehener Komponist und Kapellmeister in Venedig war.