Das teilte das Bundeskriminalamt am Mittwoch in Wiesbaden mit. Die Objekte waren schon Ende Februar von einem Benediktinerbruder gefunden worden. Spezialisten des Bundeskriminalamts konnten demnach durch umfangreiche Vergleichsermittlungen in nationalen und internationalen polizeilichen Verlustdateien die Herkunft der kunsthistorisch wertvollen Sakralfiguren aufklären.
Drei von ihnen, darunter eine Prophetenfigur und eine "Verkündigung Mariä", stammten aus Diebstählen aus den Jahren 1970/71. Das Bistum Münster habe in akribischer Recherchearbeit einige Fundstücke weiteren Straftaten zuordnen können. Nur für die Figur "Mann mit Seil" habe sich noch kein Eigentümer gefunden. Das BKA bittet um Mithilfe, um festzustellen, woher diese Figur stammt beziehungsweise, wem sie gehört.
Zuordnung oft schwierig
Laut BKA werden gestohlene Kunstgegenstände häufig erst nach Jahren und mehrmaligen Besitzerwechseln auf Kunstmessen oder über Auktionshäuser zum Verkauf angeboten. Erst ein Vergleich spezifischer Merkmale ermögliche es, die Identität festzustellen.
Neben einer Zusammenarbeit mit Experten für sakrale Kunst sowie den betroffenen Kirchengemeinden böten die umfangreichen Fahndungsunterlagen des BKA oft die letzte Chance, Kunstgegenstände zweifelsfrei zuzuordnen.
Seltener Fund
Laut Bistum Münster stammen zwei der aufgetauchten Heiligenfiguren aus Altären in Kleve und Rheinberg. Sie würden nun von einer Restauratorin begutachtet. Die acht Kunstwerke aus dem Bistum Aachen stammen laut Diözese aus Kirchen in den Regionen Düren-Eifel, Heinsberg und Kempen-Viersen. Sie würden nun mit der Amtswerkstatt des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) genau unter die Lupe genommen.
Die Heiligenfiguren aus dem Bistum Münster kommen aus Altären in Kleve und Rheinberg am Niederrhein, wie die Diözese mitteilte. Auch sie würden nun von einer Restauratorin begutachtet.
Der Xantener Weihbischof Wilfried Theising und der Kunstpfleger des Bistums, Reinhard Karrenbrock, zeigten sich erfreut. "Das war ein großartiger Fund in Maria Laach. Es ist sehr selten, dass gestohlene Figuren nach rund 45 Jahren wieder auftauchen", so Karrenbrock.