Wettbewerb für Synagoge in Hamburg ausgeschrieben

"Stärkung des jüdischen Lebens"

Für den Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge in Hamburg wird es einen Architekturwettbewerb geben. Teams aus Architekten sind dazu aufgerufen, sich für die Teilnahme an dem internationalen Wettbewerb zu bewerben.

Philipp Stricharz, 1. Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Hamburg, zeigt auf ein historisches Foto der Hamburger Bornplatzsynagoge / © Christiane Bosch (dpa)
Philipp Stricharz, 1. Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Hamburg, zeigt auf ein historisches Foto der Hamburger Bornplatzsynagoge / © Christiane Bosch ( dpa )

Wiederaufbau und Architekturwettbewerb teilten die Hamburger Senatskanzlei und die Jüdische Gemeinde in Hamburg mit. Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) nannte den geplanten Wiederaufbau "ein wichtiges Projekt zur Stärkung des jüdischen Lebens in Hamburg".

Zählte zu den größten Synagogen in Deutschland

Die ehemalige Synagoge am Bornplatz zählte zu den größten Synagogen in Deutschland. Sie wurde 1906 eröffnet und war mehr als 30 Jahre lang das religiöse, kulturelle und gesellschaftliche Zentrum der jüdischen Gemeinde in Hamburg. Sie wurde 1938 in der Reichspogromnacht von den Nationalsozialisten zerstört und 1939 abgerissen.

Teams könnten innerhalb eines Monats ihre Bewerbung zur Teilnahme am Wettbewerb einreichen. Für den Wettbewerb würden die 25 besten Teams ausgewählt, hieß es. Welche der von diesen Teams eingereichten Entwürfe für die zweite Phase ausgewählt werden und welcher Beitrag den Wettbewerb gewinnt, entscheide eine Jury. Die Preisträgerinnen und Preisträger des Wettbewerbs sollen voraussichtlich im Herbst 2025 feststehen.

Reichsprogromnacht

Mit der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 gingen die Nationalsozialisten zur offenen Gewalt gegen die jüdische Minderheit im Reich über. Es brannten Synagogen, jüdische Geschäfte, Wohnungen wurden verwüstet und jüdische Bürger misshandelt. Drei Jahre vor Beginn der systematischen Massendeportationen und nach zahlreichen rechtlichen Diskriminierungen erhielt die Verfolgung der Juden mit den Ausschreitungen einen neuen Charakter.

Zerstörte Fenster der Kieler Synagoge nach der Reichspogromnacht (Foto von 1938) / © Stadtarchiv Kiel/Stadtarchiv_kiel (dpa)
Zerstörte Fenster der Kieler Synagoge nach der Reichspogromnacht (Foto von 1938) / © Stadtarchiv Kiel/Stadtarchiv_kiel ( dpa )
Quelle:
epd