Die Weltgesundheitsorganisation stuft den Ausbruch des neuen Corona-Erregers nun als Pandemie ein. Das Ausmaß der neuen Erkrankungen und der neuen Todesfälle in den vergangenen zwei Wochen weltweit habe zu dieser Entscheidung geführt, erklärte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf.
Mehr als 4.000 Menschen gestorben
Eine Pandemie ist laut WHO ein weltweiter Ausbruch einer neuen Krankheit. Inzwischen seien in 114 Ländern Erkrankungen von Covid-19 erfasst worden, sagte der Generaldirektor. Nach WHO-Angaben sind rund 118.000 Menschen mit dem Erreger infiziert.
Mehr als 4.000 Menschen seien gestorben, erklärte die Organisation. In Krankenhäusern kämpften viele weitere Patienten um ihr Leben. Es sei damit zu rechnen, dass die Zahlen weiter steigen.
Tedros betonte, dass die Einstufung der Lage als Pandemie an der Politik der WHO nichts ändern werde. Die neue Einstufung verpflichte auch die mehr als 190 WHO-Mitgliedsländer nicht, eine andere Politik zur Bekämpfung der Krankheit zu verfolgen.
Sehr hohe globale Risikoeinschätzung
Es sei angebracht, mit dem Wort "Pandemie" vorsichtig umzugehen, betonte Tedros. Er hielt fest, dass rund neun von zehn Fällen der neuen Atemwegserkrankung bislang in lediglich vier Ländern aufgetreten seien. Covid-19 hat sich am stärksten in China ausgebreitet. Dort geht jedoch die Zahl der neuen Fälle zurück.
Die WHO hatte sich wochenlang geweigert, den Ausbruch als Pandemie einzustufen. Allerdings hatte die Organisation Ende Januar den internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Später stufte sie die globale Risikoeinschätzung als "sehr hoch" ein. Ende Dezember hatte China die WHO über die ersten Fälle der neuen Krankheit informiert.