Wie die Musik Gewalt in der Bibel darstellt

Gott als Krieger?

Das Christkönigsfest an diesem Sonntag betont Christus als König – dabei geht es allerdings nicht um weltliche Macht. Und doch finden sich martialische Aussagen in der Bibel über Gott als Krieger – wie passt das zusammen?

Gott wird in der Bibel unterschiedlich beschrieben / © Billion Photos (shutterstock)
Gott wird in der Bibel unterschiedlich beschrieben / © Billion Photos ( shutterstock )

"Friede sei mit euch" – mit diesen Worten spricht der auferstandene Jesus seine Jünger an – Gott als liebender Vater, Jesus als gewaltloser Messias, der am Kreuz stirbt: der christliche Glaube betont heutzutage die friedliebende Seite Gottes. Und doch treibt Jesus mit einer Geißel die Händler aus dem Tempel, wird Gott in den Psalmen und im Buch Exodus durchaus als gewalttätig beschrieben, der "Könige am Tage seines Zorns zerschmettert" und im Buch Exodus die Erstgeborenen der Ägypter erschlägt, damit der Pharao endlich die Israeliten ziehen lässt.

Bibel schildert Gott als Krieger

Dieses ambivalente Gottesbild lässt sich durch die lange und komplizierte Entstehungszeit der Bibel in den je unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten erklären und doch haben Komponisten über Jahrhunderte geradezu mit Wonne auch diesen kriegerischen Aspekt Gottes in Musik gesetzt.

Statue von Georg Friedrich Händel in seiner Geburtsstadt Halle an der Saale / © Mirko Kuzmanovic (shutterstock)
Statue von Georg Friedrich Händel in seiner Geburtsstadt Halle an der Saale / © Mirko Kuzmanovic ( shutterstock )

"Prügel"-König scheint dabei Georg Friedrich Händel zu sein, der in seinem Oratorium "Israel in Ägypten" die Lautmalerei seiner Musik im Bezug auf den Gewaltausbruch Gottes ("God is a man of war") auf die Spitze treibt. Aber auch der Italiener Alessandro Grandi schildert in der Psalmenvertonung "Dixit Dominus" wie Gott die Häupter "zerschlägt" ("Conquassabit capita in terra multorum") mit entsprechender Musik.

Im Radioprogramm von DOMRADIO.DE erklingen ab 20 Uhr Werke von Alessandro Grandi und Georg Friedrich Händel.

Quelle:
DR