"Mir kommt es so vor, dass Jesus drei Dimensionen meinen könnte, die er uns ans Herz legt, als erstes das Einssein mit uns selbst." In seiner Predigt sprach Radermacher über drei Formen des Einsseins; mit sich, Einssein mit anderen und als dann noch das Einssein mit Gott.
"Wir erleben uns oft anders, zerstreut, innerlich zerrissen, gestresst, erschöpft und fremdbestimmt. Da kommt Jesu Wort gerade recht: Sei eins mit dir, so oft du kannst, sagt er zu uns." Solche Momente könnten in der Stille oder in der Natur, ob durch die Klänge von Musik, im kreativen Schaffen oder wo auch immer sein, so Radermacher.
Einssein mit anderen
Zum Einssein mit anderen Menschen als zweiter Dimension "gehört aber auch der Respekt, dass ein anderer Mensch anders ist und es auch bleiben darf", sagte Radermacher beim Kapitelsamt. "Macht euer Herz weit!" Dies gelte in der Partnerschaft, in der Familie und unter Freunden: "Aber es ist auch übertragbar in ganz andere Zusammenhänge, ob in der Gemeinde oder Berufswelt, ob zwischen den Völkern oder zwischen den Kirchen."
Einswerden im Sinn Jesu meine, alle Entfremdung zu überwinden und zueinander Brücken zu bauen; Brücken der Toleranz, des Interesses an fremden Lebenswelten und der unvoreingenommenen Nähe.
Wie kann man Gott finden?
Die dritte Dimension sei vielleicht die schwierigste, denn jeder nicht jeder sei ein Mystiker, sondern suche mühsam im Alltag nach Gott: "Lasst uns nicht müde werden, dich zu suchen und lass uns dich finden in unserer innersten Mitte. Das Testament Jesu, wie es uns heute entgegenkommt, ist Auftrag und Verheißung zugleich. Werdet eins mit euch selbst, mit den anderen und mit Gott, sagt Jesus zu uns."
Am Ende des Gottesdienstes wurde der Aufruf des Osteuropa-Hilfswerkes Renovabis zur Pfingstaktion verlesen.
Die musikalische Gestaltung lag beim English Choir Berlin unter der Leitung von Kathleen Bird. An der Orgel war Ulrich Brüggemann.