Tja, wie soll all das nur je wieder heil werden? Aleppo, diese noch vor ein paar Jahren blühende Stadt, mit malerischer Altstadt, festlichen Konzertsälen und funkelnden Kaufhäusern, liegt in grauen Trümmern. Hat sich in eine Hölle aus grauenhaftem Terror gewandelt.
Und so furchtbar die Lage für die Menschen in Aleppo ist – es ist nur ein Ort auf der Welt, an dem Menschen Opfer von Krieg und Terror werden. Wir alle kennen die Orte – seit dieser Woche gehört Berlin dazu.
Ein neuer Ort, neue Tote und Verletzte, neue Familien, die um ihre Angehörigen weinen. Neue Wunden, neuer Schmerz. So tief, dass er jenseits aller Worte reicht.
Und - wie soll all das jetzt je wieder heil werden?
Ich weiß es nicht. Aber ich höre Marwan Khoury, Arzt und Vorsitzender der barada- Syrienhilfe, einer NGO, die mit den Grünhelmen zusammen arbeitet sagen: „Es ist ein gutes Gefühl, dass wir alle diese Hilfe durch gemeinsames Engagement leisten und dass wir Aktivisten vor Ort haben, die das konkret umsetzen können. „
Die „barada-Syrienhilfe“ hat noch vor Weihnachten 1000 Decken und 1000 Matratzen zu den Menschen in Aleppo gebracht, die jetzt im Winter draußen schlafen müssen. Auch noch vor Weihnachten haben die Aktivisten Milchpulver und 1500 Nahrungsmittelpakete, die je für ca. drei Wochen reichen, an die Menschen verteilen können.
Nichts als ein Anfang, ich weiß. Aber die ganze Organisation ist ein Anfang: Christen und Muslime – Hand in Hand, steht in Arabisch auf den weißen Paketen.
Auch Weihnachten ist ein Anfang. Für alle Menschen. Weihnachten verheißt uns, dass sich sie Vision des Propheten Jesaja erfüllen wird. Dass jene Friedensutopie, in der der Wolf, das Raubtier, neben seiner Beute, dem Lamm, friedlich weidet, wahr wird.
„Kriege werden von Menschen gemacht. Und können nur von Menschen beendet werden“, sagt Dr. Elke Kleuren-Schryvers auch.
Vielleicht ist Weihnachten dazu da. Dass wir nicht aufhören daran zu glauben, das Licht stärker ist, als die Finsternis, die sich gerade über die Welt gießt.
Wenn wir daran festhalten – dann kann vielleicht, irgendwann, auch all das wieder heil werden, das gerade zerbricht.