Die Mönche aus Heiligenkreuz sollten die für Herbst 2018 geplante Errichtung eines vom Stift Heiligenkreuz abhängigen Priorats vorbereiten. Zudem wollten sich die Zisterzienser in der Gemeinde- und Wallfahrtsseelsorge und im katholischen Religionsunterricht engagieren. Wohnen werden die Mönche laut Angaben des Bistums zunächst in dem auf dem Klostergelände gelegenen katholischen Pfarrhaus. Die Optionen für eine langfristige Unterbringung einer klösterlichen Gemeinschaft auf dem Areal des ehemaligen Zisterzienserklosters würden noch geprüft.
Die vor rund 200 Jahren von Preußen verstaatlichte Klosteranlage bei Frankfurt/Oder bleibt im Besitz der landeseigenen Stiftung Stift Neuzelle. Die Landesregierung unterstützt den "Neustart" des Klosters, der von Ipolt angeregt wurde. Neuzelles Architektur gilt als nördlichstes Beispiel süddeutschen und böhmischen Barocks in Europa. Die 1268 vom Markgrafen Heinrich dem Erlauchten gestiftete Klosteranlage zieht jährlich rund 120.000 Besucher an. Im vergangenen November hatte die Abtei Heiligenkreuz entschieden, 2018 bis zu acht Mönche nach Neuzelle zu entsenden.
"Qualifizierte Mitbrüder"
"Ich freue mich, dass jetzt die ersten 'Kundschafter' in Neuzelle Wohnung nehmen und dieses Land erkunden, in dem nur wenige Menschen an Gott glauben", erklärte Ipolt. Für das kleine Bistum sei dies ein "frohmachendes Zeichen", meinte der Bischof. Er fügte hinzu: "Ohne Neuzelle wäre unser Bistum nur halb so viel wert!"
Abt Maximilian von Heiligenkreuz betonte: "Unsere Hauptinvestition sind qualifizierte Mitbrüder, die für ein solches Gründungsprojekt hervorragend geeignet sind und deren Sendung nach Neuzelle für die Zisterzienserabtei Stift Heiligenkreuz ein wahres Opfer darstellt." In der Bitte Ipolts, die Möglichkeit einer Wiederbesiedelung von Neuzelle zu prüfen, "erkennen wir den Willen Gottes und sind deshalb voller Zuversicht".