Wien zeigt Ausstellung zum 200. Geburtstag Anton Bruckners

Frommer Katholik und Reformer

Der berühmte Komponist Anton Bruckner war nicht nur ein genialer Künstler, sondern eine vielschichtige Persönlichkeit. Die Österreichische Nationalbibliothek widmet Bruckner anlässlich seines 200. Geburtstags eine Sonderausstellung.

Denkmal von Anton Bruckner im Wiener Stadtpark / © Karl Allen Lugmayer (shutterstock)
Denkmal von Anton Bruckner im Wiener Stadtpark / © Karl Allen Lugmayer ( shutterstock )

"Anton Bruckner - Der fromme Revolutionär" ist der Titel einer Sonderausstellung in Wien. Von Donnerstag bis 26. Januar 2025 können sich Besucher im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek eingehend mit dem Musikgenie befassen.

Auswahl der weltweit einzigartigen Bruckner-Sammlung

Gezeigt wird eine Auswahl der weltweit einzigartigen Bruckner-Sammlung, wie Generaldirektorin Johanna Rachinger am Mittwoch ankündigte. Zudem wolle man ein Bild von der facettenreichen Persönlichkeit des Künstler vermitteln, der ein frommer Katholik, Traditionalist, aber zugleich ein Reformer gewesen sei.

Auf dem Programm der aktuellen Saison stehen Bach, Brahms und Vossebrecker. / © Tomasetti (DR)
Auf dem Programm der aktuellen Saison stehen Bach, Brahms und Vossebrecker. / © Tomasetti ( DR )

Zu sehen sind Bruckners Hauptwerke, biografische Stationen und Spannungsfelder der damaligen Musiklandschaft. In dieser musste er sich zwischen den beiden weltberühmten Komponisten Richard Wagner (1813-1883) und Johannes Brahms (1833-1897) behaupten. 

Original-Handschriften sind Teil der Ausstellung

Neben Münzen, einem Gemälde und Biografien sind Original-Handschriften Bruckners Teil der Ausstellung. Erstmals werden auch alle neun Symphonien im Original gezeigt. Gewährt wird zudem ein Einblick in die persönlichen Taschenkalender Bruckners, in denen er etwa seine täglichen Gebete verzeichnete.

Geplant sind überdies drei Konzerte in der Nationalbibliothek mit Mitgliedern der Wiener Symphoniker. Am 28. März, 2. Mai und 3. Juni 2024 wollen sie "das unverwechselbare musikalische Idiom des großen Tonkünstlers" auf besondere Weise erlebbar machen.

Anton Bruckner

Geboren wurde Anton Bruckner am 4. September 1824 als erstes von zwölf Geschwistern im oberösterreichischen Ansfelden. Schon als Kind spielte er Orgel, Klavier und Violine. 1837 ging er als Sängerknabe in das Stift Sankt Florian der Augustiner Chorherren nahe Linz, später wurde er zunächst Lehrer. Musikalisch hochgebildet übernahm Bruckner 1848 den Posten als Stiftsorganist, 1855 den des Organisten im Alten Dom in Linz, der Ignatiuskirche. 1868 zog Bruckner nach Wien und arbeitete am Konservatorium als Professor und komponierte außerdem die Mehrzahl seiner Sinfonien.

Denkmal von Anton Bruckner im Wiener Stadtpark / © Karl Allen Lugmayer (shutterstock)
Denkmal von Anton Bruckner im Wiener Stadtpark / © Karl Allen Lugmayer ( shutterstock )
Quelle:
KNA