Ordensobere zu mehr Einsatz gegen Missbrauch

"Wir alle sind schuldig"

Schweigekultur und Geheimniskrämerei müssten aufhören. Bei einem internationalen Treffen der Ordensoberinnen in Rom hat die Ordensobere Veronica Adeshola Openibo aus Nigeria zu mehr Wachsamkeit aufgerufen.

Ordensfrauen im Vatikan / © Giuseppe Lami (dpa)
Ordensfrauen im Vatikan / © Giuseppe Lami ( dpa )

Zu mehr Einsatz gegen sexuellen Missbrauch und den von Macht hat die nigerianische Ordensobere Veronica Adeshola Openibo die katholischen Frauenorden aufgerufen. In vielen Bereichen müssten "Schweigekultur und Geheimniskrämerei" noch mehr aufgebrochen werden, sagte sie bei einem Treffen internationaler Ordensoberinnen in Ariccia bei Rom.

"Wir alle sind schuldig", zitiert der kirchliche Informationsdienst SIR (Donnerstag) die Ordensfrau. Openibo forderte ihre Mitschwestern auf, "Augen und Ohren offen zu halten" für den Dialog. "Und wenn wir etwas sehen, müssen wir etwas sagen und tun."

Zusammenarbeit mit staatlichen Behörden

Dazu brauche es festgelegte Verfahren, in die auch staatliche Behörden eingebunden sein müssten. Anstatt wie bisher allenfalls zu reagieren, müssten die Orden aktiv tätig werden und sich furchtlos dem Problem von Missbrauch in der Kirche und der Gesellschaft stellen.

Die Oberin der "Gesellschaft vom Heiligen Kind Jesu", hatte an dem von Papst Franziskus einberufenen Anti-Missbrauchsgipfel Ende Februar im Vatikan teilgenommen. Ihr Vortrag vor Bischöfen und anderen Ordensoberen hatte für einiges Aufsehen gesorgt.


Schwester Veronica Openibo, Generaloberin der Gesellschaft des Heiligen Kindes Jesus / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Schwester Veronica Openibo, Generaloberin der Gesellschaft des Heiligen Kindes Jesus / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA