"Kirche hat eine Aufgabe, mit dafür zu sorgen, dass auch qualitätsvoller Journalismus seine Stimme behaupten kann und nicht im Geblubbere von tausendundeinem Blog untergeht", sagte der Ethikbeauftragte der bayerischen Landeskirche dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Ein weiteres Thema sei Medienbildung zur Steigerung von Medienkompetenz. Der digitale Wandel hat für Zeilinger teilweise disruptive Züge, andererseits "passiert Transformation einfach". Gute journalistische Leistung werde "weiter eine professionelle Qualität haben, die nicht abgelöst wird davon, dass der Beruf verschwindet und wir uns als Amateure in dem Feld bewegen".
Digitale Ethik
Er selbst blicke grundsätzlich eher positiv auf die Möglichkeiten des digitalen Wandels. Allerdings sei es wichtig, "auch dystopische Perspektiven zu benennen und sich nicht vorzumachen, dass das alles einfach ist", sagte der Ethiker. Es sei "eine ethische Anstrengung, die Dinge so zu gestalten, dass nicht demokratische Errungenschaften zugunsten technischer Optimierbarkeit einfach hinten runterfallen".
Aufgabe der digitalen Ethik ist es Zeilinger zufolge, die Herausforderungen auf vielen Themenfeldern zu benennen und nach dem richtigen Handeln zu fragen. Ob Künstliche Intelligenz, autonome Systeme, Pflegeroboter, Transparenz bei Algorithmen oder Arbeitswelt der Zukunft - stets gelte es, Begründungen und Abwägungen nach ethischen Prinzipien zu finden.
Die Gesellschaft sei in Sachen digitale Ethik inzwischen aus dem Winterschlaf erwacht: "Die Knospen im Sinne der Fragen, die die Ethik zu stellen beginnt, brechen auf, die Möglichkeiten werden sichtbar", sagte Zeilinger.