Nach dem Anschlag in Wien sind seit Mittwoch alle Synagogen, jüdischen Schulen und andere jüdische Einrichtungen in der österreichischen Hauptstadt wieder geöffnet. Das teilte die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) am Mittwochabend mit.
Ein bewusstes Zeichen setzen
"Zwar besteht nach wie vor eine erhöhte Alarmbereitschaft, aber wir haben uns bewusst für ein schnellstmögliches Aufsperren entschieden, um damit auch ein Zeichen zu setzen", erklärte der Gemeinde-Präsident Oskar Deutsch. Die Arbeit der Sicherheitsbehörden und der IKG-Wien-Sicherheitsabteilung nannte er einen "Kraftakt".
"Das war ein Angriff auf Österreich", so Deutsch. "Aber wir lassen uns nicht unterkriegen. Wir, das sind alle Wienerinnen und Wiener, alle Menschen, die in dieser großartigen Stadt leben."
Hunderte bekundeten ihr Mitgefühl
Der Anschlag, bei dem ein Attentäter vier Passanten tötete und 23 weitere Menschen teils schwer verletzte, hatte sich in unmittelbarer Nähe zur Wiener Hauptsynagoge ereignet. Vor dem Stadttempel in der Seitenstettengasse und in den umliegenden Straßenzügen seien nach wie vor die gelben Markierungen der Tatortermittler zu sehen; ein Großaufgebot der Polizei und des Bundesheeres sichere den Bereich, so Deutsch.
Hunderte hätten auch am Mittwoch seit den frühen Morgenstunden ihr Mitgefühl bekundet und Kerzen entzündet oder schriftliche Trauerbekundungen hinterlassen. "Es ist ein Bild der Vielfalt, des Zusammenstehens. Es ist das vielfältige Österreich", so der IKG-Präsident.