Papst appelliert an Geduld der Ordensleute

"Wir müssen geduldig mit uns selbst sein"

Der Papst hat Ordensleute in aller Welt aufgerufen, trotz vielfältiger Probleme nicht zu resignieren. Geduld sei die wichtigste Tugend im Umgang miteinander. Lästerei helfe nicht weiter, sondern schade nur, so Franziskus.

Symbolbild: Eine Ordensfrau und eine Ordensmann im Gespräch / © Angelo Cordeschi (shutterstock)
Symbolbild: Eine Ordensfrau und eine Ordensmann im Gespräch / © Angelo Cordeschi ( shutterstock )

"In unserem Leben als Gottgeweihte kann es passieren, dass die Hoffnung durch enttäuschte Erwartungen zermürbt wird", sagte Franziskus am Dienstagabend bei einer Messe im Petersdom. Dann sei Geduld die wichtigste Tugend. "Wir müssen geduldig mit uns selbst sein und vertrauensvoll Gottes Zeiten und Wege abwarten." Keinesfalls dürfe man der inneren Traurigkeit und dem Misstrauen zu sehr nachgeben.

Das Kirchenoberhaupt äußerte sich zum jährlichen Tag des geweihten Lebens, den vor allem die katholische Kirche in Italien am 2. Februar begeht. Wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie fand die Zeremonie nur vor einer kleinen Gruppe ausgewählter Ordensmitglieder statt.

Warnung vor zu viel Lästerei

Geduld sei ebenso im alltäglichen Miteinander der verschiedenen Gemeinschaften notwendig, fuhr der Papst fort. Nur so könne man die Schwächen und Fehler der Brüder und Schwestern ertragen. Eindringlich warnte er vor zu viel Lästerei, die immensen Schaden verursache: "Bevor man andere schlechtredet, sollte man sich lieber die Zunge herausreißen."

Es gebe sicherlich vieles, was nicht funktioniere, räumte der Argentinier ein, der selbst dem Jesuitenorden angehört. Die Berufungen gingen zurück, Not und Elend in der Welt drohten übermächtig zu werden, der Enthusiasmus des täglichen Einsatzes entspreche oft nicht den Ergebnissen. Doch ständiges Klagen helfe nicht weiter. Auch in solchen Situationen seien Geduld und ein gewisses Maß an Humor hilfreich.


Quelle:
KNA