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Wir sind die, auf die wir gewartet haben.

Im März ging ein Text des Zukunftsforschers Matthias Horx viral, in dem er uns eine Welt nach Corona ausmalte.

Symbolbild: Zukunft / © atk work (shutterstock)

Der Text ist eine Re-Gnose, im Gegensatz zu einer Prognose. Ein Blick aus der Zukunft zurück auf unsere Gegenwart. Was für ein schlauer Kunstgriff.

Indem wir die Gegenwart mit den Augen der Zukunft anschauen, wird deutlich, dass wir doch eine Wahl haben. Dass unsere Zukunft eine Entscheidung ist. Und zwar: jetzt.

Oder wie Matthias Horx es ausdrückt:

„Wir überwinden unsere Starre und beginnen damit, uns selbst als Teil des Zukünftigen zu sehen.Wir werden selbst zur Zukunft, und auf diese Weise lassen wir die dunklen Prophezeiungen, die uns am lebendig sein hindern, hinter uns.“

Natürlich ist auch Matthias Horx Naivität vorgeworfen worden. Aber auf den Einwand, das sei alles viel zu rosarot gedacht, antwortet er entwaffnend mit einer Gegenfrage. Was denn diese Variante der Zukunft unwahrscheinlicher mache, als die Alternativen der ewigen Verschlechterung?

Guter Punkt, finde ich. Warum halten wir das Negative immer für wahrscheinlicher als das Positive?

Soviel liegt nicht in unserer Hand. Nicht wo wir geboren werden, nicht wann wir sterben werden, nicht, dass wir die weltweit wenigen Privilegierten sind. Und auch nicht, dass wir zusehen müssen, wie in Brasilien der Regenwald brennt, jeden Tag das Artensterben dramatischer wird und Menschen hungern müssen.

Aber wir können entscheiden, wie wir auf diese vielen Krisen schauen. Mit welcher Haltung und welcher Energie wir jeden neuen Morgen und jedes neue Jahr anschauen.

Wir können entscheiden, wie wir diese vielen neuen Tage, die das neue Jahr heute noch vor sich hat, füllen wollen. Manche Menschen haben diese Entscheidung früh und für ein ganzes Leben gefällt.

Barack Obama ist so ein Mensch. Zu Weihnachten habe ich sein neues Buch geschenkt bekommen. Es ist eine wirkliche Inspiration, darin zu lesen. Obwohl Barack Obama zusehen musste, wie Donald Trump die ungeheuren Anstrengungen seiner Präsidentschaft zunichtemachte, hält er an seinem unerschütterlichen und ich finde wunderbarem Credo fest:

„Veränderung wird nicht kommen, wenn wir auf eine andere Person warten oder auf eine andere Zeit. Wir sind diejenigen, auf die wir gewartet haben. Wir sind die Veränderung, nach der wir suchen.“