Franziskus benenne zwar die Schwächen der internationalen Politik, sagte Wallacher am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Seine Vorschläge zu ihrer Beseitigung fielen aber eher schwammig aus.
Kritik an Klimaleugnern innerhalb der Kirche
Als "bemerkenswert" würdigte der Wissenschaftler die Kritik des Papstes an Leugnern des Klimawandels, die es auch innerhalb der Kirche gebe. Dass der Klimawandel menschengemacht und dramatisch vorangeschritten sei, stelle das Schreiben sehr klar heraus. Jede Zeitverzögerung im Handeln werde für viele leicht verletzbare Menschen bedrohlich, aber auch für die gesamte Weltgesellschaft problematisch und teuer werden. Es sei "erfreulich", dass dies mit Belegen als aktueller Stand der Wissenschaft ausgewiesen werde.
Wallacher sagte, die Enzyklika "Laudate Deum" (Lobt Gott) enthalte auch ein Signal an die beginnende Weltsynode in Rom. Die Bewahrung der Schöpfung für kommende Generation sei ein Bestandteil des Glaubens. Dabei müssten auch damit verbundene Gerechtigkeitsfragen angegangen werden.
Sympathie für Klimaaktivisten
Papst Franziskus wende sich gegen jede Form apokalyptischen Denkens, so der Präsident der Münchner Hochschule für Philosophie (HfPH). Zudem lasse er eine gewisse Sympathie für Klimaaktivisten erkennen.
Wallacher bemängelte, dass das Schreiben keinen Orientierungsrahmen dafür biete, wie die Antworten auf die Klimakrise beschaffen sein sollten. Diese müssten mindestens drei Kriterien erfüllen: Sie müssten wirksam sein, ein gutes Verhältnis von Aufwand und Ertrag vorweisen, und sie müssten gerecht sein.