Wirtschaftsstaatssekretär Thomas Bareiß (CDU) hat Pläne von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD), reinen Männervereinen Steuervorteile zu streichen, scharf kritisiert. "Das, was Olaf Scholz vor hat, ist ein Angriff auf das Ehrenamt, die Freiheit und das Vereinsleben", sagte Bareiß der Deutschen Presse-Agentur. "Es kann doch nicht unser ernst sein, dass wir einem Männergesangverein die Gemeinnützigkeit entziehen wollen."
Der parlamentarische Staatssekretär im Wirtschaftsministerium sagte weiter: "Wir sollten froh sein über jeden der sich für das Gemeinwohl engagiert und sich in die Gesellschaft einbringt. Es wird Zeit, dass die Kandidatenkür der SPD ein Ende nimmt, die Ideen werden immer abstruser."
Scholz will Vereinen, die heute noch Frauen die Mitgliedschaft verwehren, die Gemeinnützigkeit und die damit verbundenen finanziellen Vorteile streichen. "Wir ändern gerade das Gemeinnützigkeitsrecht", sagte der SPD-Politiker der "Bild am Sonntag". "Vereine, die grundsätzlich keine Frauen aufnehmen, sind aus meiner Sicht nicht gemeinnützig. Wer Frauen ausschließt, sollte keine Steuervorteile haben und Spendenquittungen ausstellen."
Von der CSU kam umgehend eine klare Absage. Scholz kandidiert zusammen mit Klara Geywitz für den SPD-Vorsitz. Er kritisierte in der Zeitung: "Es gibt deutschlandweit Hunderte Vereine wie Schützengilden oder Sportclubs, die ausschließlich Männer zulassen." (dpa / Stand 11.11.19)