Bethlehembesuche für Gaza-Christen weiterhin ungenehmigt

Wo verbringen sie die Weihnachtszeit?

Für Christen aus dem Gazastreifen bleibt unklar, ob sie zu den Weihnachtsfeiern nach Bethlehem reisen dürfen. Eine Entscheidung über Ausreisegenehmigungen für Gaza-Christen nach Israel und ins Westjordanland wurde noch nicht getroffen.

Zugang zu der Geburtsgrotte in der Geburtskirche in Bethlehem / © Corinna Kern (KNA)
Zugang zu der Geburtsgrotte in der Geburtskirche in Bethlehem / © Corinna Kern ( KNA )

Das teilte die zuständige israelische Koordinationsstelle für Regierungsaktivitäten in den besetzten Gebieten (COGAT) auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit.

Israel nahm damit das am Wochenende veröffentlichte "Update" der geltenden Vorschriften zurück, das die Erteilung von Reisegenehmigungen für rund 500 Christen aus dem Gazastreifen für Ostjerusalem und das Westjordanland bis zum 20. Januar vorsah. Die Behörde wies darauf hin, dass durch den palästinensischen Zivilausschuss in Gaza eingereichte Ausreiseanträge individuell geprüft und nach Sicherheitsklärung genehmigt würden.

In Absprache mit allen Sicherheitskräften in Israel habe man sich entschieden, Christen aus Gaza die Ausreise nach Jordanien über die Allenby-Brücke zu gestatten, so die Behörde gegenüber der KNA. Ferner sollen im Ausland lebende palästinensische Christen das Recht erhalten, Verwandte ersten und zweiten Grades zu besuchen. Angaben zur Zahl der Reise- und Besuchserlaubnisse machte die Behörde nicht.

117 katholische Christen in Gaza

Zuletzt hatte Israel die Ausreisebedingungen für Gaza-Christen zu christlichen Feiertagen verschärft, nachdem mehrere Betroffene nach Ablauf der Genehmigungen nicht in den Gazastreifen zurückgekehrt waren. Nach scharfer Kritik von Kirchenführern war 300 Christen zu Ostern kurzfristig die Einreise ins Westjordanland und nach Jerusalem gestattet worden.

Nach Kirchenangaben leben derzeit 117 katholische Christen in Gaza.

Die Gesamtzahl der Christen im Gazastreifen, einschließlich der mehrheitlich griechisch-orthodoxen, beträgt nach aktuellen Schätzungen inzwischen weniger als 1.000. 

Geburtskirche

Geburtskirche in Bethlehem / © Renardo Schlegelmilch (DR)
Geburtskirche in Bethlehem / © Renardo Schlegelmilch ( DR )

Die Geburtskirche im Zentrum von Bethlehem ist eine der heiligsten Stätten der Christenheit. An der Stelle, an der Maria in einer Höhle Jesus geboren haben soll, wurde unter Kaiser Konstantin 326 der Vorgängerbau der heutigen Kirche errichtet. Der Hauptaltar der im sechsten Jahrhundert neu erbauten Basilika befindet sich über einer zwölf mal zehn Meter großen Grotte. Dort wird, markiert durch einen 14-zackigen Stern auf dem Boden, der Geburtsort Jesu verehrt. Der Eintritt in die Kirche erfolgt seit dem 16. Jahrhundert durch die nur 1,20 Meter hohe "Tür der Demut".

Quelle:
KNA