Woche für das Leben - Gutscheine für Neugeborene

"Gesellschaft darf die Kinder nicht vergessen"

Im Bistum Limburg werden Neugeborene und ihre Eltern von Ehrenamtlichen der Gemeinden mit einem Willkommenspaket begrüßt. Darin finden Eltern allerlei Nützliches: Einen Gutschein für Kinderkleider, und einen Babysitterdienst, viele Informationen über die erste Zeit und die Angebote für junge Familien vor Ort.

 (DR)

"Wir sind da und wir sind auch da wenn es Probleme gibt", sagt Sigrid Poertner vom Bistum Limburg. Die Kirche will aktiv auf die Eltern zugehen und nicht warten, bis die Eltern die Kirche als Ansprechpartner entdecken.

Kirchen für Wahlfreiheit der Eltern
Mit einem Appell für mehr Kinderfreundlichkeit und für mehr Mut zu Kindern hatten die Kirchen in Bremen ihre gemeinsame "Woche für das Leben" eröffnet. Dabei warnte Kardinal Karl Lehmann davor, Eltern bei der Kinderbetreuung zu einem einheitlichen Modell zu drängen. Auch Bischöfin Margot Käßmann plädierte für eine Wahlfreiheit der Eltern und warb für eine Ausweitung der Betreuungsangebote.

Bundesfamilienministerin von der Leyen (CDU) kündigte im Deutschlandfunk an, eine Erweiterung des Ehegattensplittings um eine Kinderkomponente zu prüfen. Menschen mit Kindern sollten auf diese Art zusätzlich unterstützt werden. Zudem versprach die Ministerin, die Qualität der Kinderbetreuung zu steigern, etwa durch Projekte zur Qualifizierung von Tagesmüttern, durch altersgemischte Krippengruppen und durch eine stärkere Betonung des Lernens im Frühkindalter.

Merkel gegen Kürzungen beim Kindergeld
Genau wie von der Leyen lehnt auch Bundeskanzlerin Merkel Vorschläge der SPD ab, für zusätzliche Kinderbetreuungsplätze andere Familienleistungen wie etwa das Kindergeld zu kürzen. "Wir können nicht das Geld, das Familien mit ganz kleinen Kindern für mehr Betreuungsmöglichkeiten zugute kommt, etwa von Familien mit etwas älteren Kindern nehmen", sagte Merkel der "B.Z. am Sonntag".

CSU-Chef Stoiber forderte in der "Welt am Sonntag" mehr Geld für Eltern, die ihre Kinder in den ersten drei Jahren alleine zu Haus erziehen. Dazu könne der bisherige Sockelbetrag von monatlich 300 Euro beim Elterngeld erhöht oder die Bezugsdauer der Zahlungen verlängert werden. Stoiber will den Plan bei der nächsten Koalitionsrunde im Mai einbringen.

Die "Welt am Sonntag" berichtete außerdem von einer neuen Studie, nach der die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für deutsche Frauen schwieriger ist als in den meisten anderen europäischen Ländern. Die Untersuchung im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung und des Bundesfamilienministeriums bescheinige Deutschland eine der niedrigsten Geburtenraten, und das trotz der niedrigsten Beschäftigungsquote bei Müttern mit Kindern unter fünf Jahren. Der Rückzug vieler Frauen vom Arbeitsmarkt führe also keineswegs zu höheren Geburtenraten.