Woelki: Katholiken dürfen sich nicht abschotten

"Eins sind wir in Christus"

Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki hat die Christen bei einem Gottesdienst im Hildesheimer Dom davor gewarnt, sich abzuschotten und selbstgenügsam unter sich zu bleiben. Niemand habe Christus exklusiv für sich, sagte der Kardinal.

 (DR)

Es gebe eine Neigung, "allzu zielgruppenorientiert in geschlossenen Gesellschaften den Glauben zu feiern: Jugendliche unter sich, Menschen mit Behinderung unter sich, Priester im Seminar, Frauen in der Frauengruppe, KAB mit KAB, Kolping mit Kolping, Schützen mit Schützen", sagte Woelki in seiner Predigt beim morgendlichen Pontifikalamt am Mittwoch im Rahmen der Frühjahrsvollversammlung der Bischöfe. An dem Gottesdienst nahmen auch Hildesheimer Schülerinnen und Schüler teil.

Das Evangelium verpflichte die Christen, ohne Unterschiede und Ansehen der Person Hilfe zu leisten. Jede Generation werde sich fragen lassen müssen, "was sie getan oder auch vertan hat", fügte der Kardinal hinzu. In diesem Zusammenhang warnte er die Katholiken und die Gemeinden davor, soziales Engagement an die Caritas auszulagern.

"Hüten wir uns davor, in einer Arbeitsteilung zu erstarren, die Kritiker des Christentums von Sonntagschristen reden lässt und andererseits die Mitarbeiter der Caritas immer wieder unter den Generalverdacht stellt, 'nur sozial', aber nicht katholisch genug zu sein."


Quelle:
KNA