Ihre Wut über die Corona-Krise können Kirchenbesucher in den katholischen Gotteshäusern abladen. Pfarrer Jonas lädt die Menschen dazu ein, in die drei Kirchen seiner Gemeinde Sankt Margaretha zu kommen, ihren Ärger auf vorbereitete Zettel zu schreiben, zu zerknüllen oder zu zerreißen und dann in Körbe vor den Weihnachtskrippen zu werfen, wie das Online-Portal kirche-und-leben.de am Mittwoch in Münster berichtet. Die Schnipsel sollen gesammelt und im Osterfeuer verbrannt werden.
"Niemand muss sich schämen"
"Lassen Sie ihren Ärger ruhig raus! Der Liebe Gott kann damit umgehen", sagte Jonas. Der Münsteraner Domkapitular erklärte, dass viele Menschen die Corona-Auflagen zwar verständnisvoll mitmachten - die schwierige Lage führe dennoch zu Frust. "Wir dürfen wütend sein, wenn wir Ärger haben, und wir dürfen auch frustriert sein", ermutigte der Seelsorger. "Dafür muss sich niemand schämen. Es gehört sogar dazu." Dieser Aspekt komme in der öffentlichen Debatte zu kurz. Für Jonas laute die Frage: "Wohin mit unserer Wut?"