Wort des Bischofs

Der Frohen Botschaft ein Gesicht geben!

Am Sonntag ist der 100. Katholikentag zu Ende gegangen. Natürlich war auch der Kölner Erzbischof Rainer Woelki zu Gast. Er blickt hoffnungsvoll auf das Wirken des großen Christentreffen.

 (DR)

Katholikentage sind bisweilen wie große Familienfeste. Hier im schönen Leipzig beim 100. Deutschen Katholikentag war das nicht anders. Gläubige aus allen Teilen Deutschlands haben sich hier vier Tage lang getroffen. Mit dabei waren auch viele Gäste aus Europa, ja, aus der ganzen Weltkirche. Auf den über 1000 Veranstaltungen konnte jeder immer wieder neu erleben, wie lebendig und wie schön unser katholischer Glaube ist. Die vielen Christen hier in Leipzig haben sich aber nicht nur gegenseitig informiert und über den richtigen Weg in die Zukunft diskutiert. Sie haben gerade hier im Osten Deutschlands, der nun wirklich keine katholische Hochburg ist, auch ein lebendiges Zeugnis ihres Glaubens gegeben. Auf den Plätzen und in den Kirchen wurde immer wieder gebetet, gesungen und gemeinsam der Glauben gefeiert.

"Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen!" Christus hat uns dies versprochen – und hier in Leipzig war diese, seine Nähe ganz deutlich zu spüren. Nicht nur in den vielen Gottesdiensten, sondern auch draußen auf den Straßen und den Plätzen. Ich bin wirklich froh und dankbar für dieses lebendige, starke Glaubenszeugnis. Denn der Glaube an Gott wird nicht nur von uns Priestern und Bischöfen verkündet. Jeder einzelne Christ ist hier aufgerufen und gefordert, die Frohe Botschaft von der Liebe Gottes weiterzusagen.  Am wirksamsten ist unser Glaubenszeugnis immer dann, wenn nicht nur geredet, sondern wenn unser Glaube auch wirklich gelebt wird. Hier auf dem 100. Katholikentag in Leipzig war das wirklich gut zu sehen. So hoffe ich, dass alle, die hier ihrem Glauben ein Gesicht gegeben haben, die Freude ihres Glaubens auch nach ihrer Abreise engagiert in ihren Heimatgemeinden weitergeben und so unsere Frohe Botschaft überall im Land reiche Früchte trägt und lebendig bleibt. 

Ihr

Rainer Woelki

Erzbischof von Köln