Die Bischöfliche Akademie des Bistums Aachen hat Kritik an einer Abendveranstaltung zum Thema Politik und Alltag in den Palästinensergebieten zurückgewiesen. Die in einem Beitrag der israelischen Tageszeitung "Jerusalem Post" (Mittwoch) skizzierte Wahrnehmung des Abends sei verzerrt, sagte die Direktorin der Akademie, Christiane Bongartz, auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
In dem Zeitungsbericht war der deutschen Beraterin für Nahost-Fragen, Petra Schöning, antisemitische Rede bei einem Vortag für die Akademie vorgeworfen worden.
Publikumsbeiträge "als Haltung der Akademie missverstanden"
Die freie Mitarbeiterin der bundeseigenen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und Amnesty-International-Vertreterin soll Israel laut Zeitung die Hinrichtung friedlicher palästinensischer Demonstranten im Gazastreifen vorgeworfen haben. Ferner habe Schöning Israel abgesprochen, eine Demokratie zu sein.
Impulsive Wortbeiträge aus dem Publikum seien "als Haltung der Akademie missverstanden" worden, so Bongartz. Nach Quellen des Hauses habe die Referentin Petra Schöning die ihr in dem Bericht vorgeworfenen Aussagen nicht getätigt und würden andernfalls von der Bildungseinrichtung nicht gebilligt. "Der öffentliche Leumund von Frau Schöning war bisher nicht beschädigt", sagte Bongartz.
Vorwürfe an Akademie "absurd"
Die Akademie sei kein Ort für Antisemitismus, sondern verfolge "seit Jahrzehnten einen allgemein anerkannten Schwerpunkt im christlich-jüdischen Dialog".
"Aus dem ganzen, widersprüchlich aufgenommenen Geschehen ein Antisemitismusproblem der Akademie zu konstruieren, ist geradezu absurd", so Bongartz.