Er wirkte unter anderem von 1971 bis 1996 als Lehrstuhlinhaber für Christliche Gesellschaftslehre an der Universität Augsburg sowie von 1963 bis 2010 als Direktor der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle in Mönchengladbach.
Nach seinen philosophischen und theologischen Studien in Freising und an der Päpstlichen Universität Gregoriana wurde Rauscher laut Mitteilung 1953 in Rom zum Priester geweiht. 1956 folgte an der Gregoriana seine Dissertation. Im selben Jahr trat Rauscher in den Jesuitenorden ein. 1968 habilitierte er sich im Fach Christliche Sozialwissenschaften. Im Bistum Augsburg war Rauscher unter anderem als Bischöflicher Beauftragter beim Diözesanrat der Katholiken sowie für die "Katholische Sonntagszeitung" aktiv. Seinen Lebensabend verbrachte er im Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern in Augsburg.
Würdigungen aus dem Bistum Augsburg
Augsburgs Bischof Bertram Meier sagte, mit Rauscher "verliert die Kirche weit über die Grenzen des Bistums Augsburg und den Jesuitenorden hinaus eine wichtige Säule der Brücke zwischen Staat und Kirche". Rauscher habe mit seinen Beiträgen und Wortmeldungen in den nationalen und internationalen Bereich ausgestrahlt, um den Prinzipien der christlichen Soziallehre eine machtvolle Stimme zu geben.
Der Augsburger Weihbischof Anton Losinger, dessen Doktorvater Rauscher gewesen war, ergänzte: "Sein Lebenswerk zeigt uns, dass Kirche und Politik gerade in Krisenzeiten zusammenstehen müssen und dass sowohl die soziale Verantwortung in Wirtschaftsfragen als auch die politische Verantwortung der Kirche ein wesentliches Merkmal für ein humanes Antlitz einer gerechten Gesellschaft sind."