Der Leiter des UN-Entwicklungsprogramms UNDP, Achim Steiner, wies besonders auf den Einsatz von ehrenamtlich tätigen Kräften in Krisen- und Katastrophengebieten hin. Dabei setzten die Freiwilligen oftmals ihre eigene Sicherheit aufs Spiel, um anderen zu helfen.
"Der Ehrenamtler bekennt sich zu Solidarität, Brüderlichkeit und zum Engagement für die Menschen", sagte der Generalsekretär von Caritas Europa, Jorge Nuno Mayer. In Berlin will Bundesfamilienministern Katarina Barley (SPD) am Abend den Deutschen Engagementpreis vergeben. Der "Tag des Ehrenamtes" wird weltweit seit 1986 begangen.
Ruf nach Förderung von Ehrenamtlichen
Zwischen Flensburg und Passau sind laut Angaben des Deutschen Freiwilligensurveys rund 31 Millionen Bundesbürger ab 14 Jahren ehrenamtlich aktiv; ihr Anteil sei seit 1999 von 34 auf 41 Prozent gestiegen. Unterdessen erneuerten Verbände ihren Ruf nach besseren Rahmenbedingungen für freiwilliges Engagement.
Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge erinnerte an den im Auftrag der Bundesregierung erstellten Engagementbericht von 2016. Es bleibe zu hoffen, dass zentrale Forderungen daraus umgesetzt würden, so Vorstand Michael Löhrer. Die Autoren des Berichts dringen unter anderem darauf, die Vielfalt sozialen Engagements durch entsprechende Förderung zu unterstützen.
Anreiz durch kostenfreie ÖPNV-Tickets
Der Bundesverband Deutsche Tafel sprach sich für Entlastungen im Steuer- und Rentenrecht aus. Um das Interesse am Ehrenamt aufrechtzuerhalten, brauche es auch finanzielle Anreize, betonte der Vorsitzende Jochen Brühl. Ein erster Schritt wäre aus seiner Sicht die Einführung kostenfreier oder kostengünstiger Tickets für den öffentlichen Nahverkehr für alle Freiwilligen. Bei den Tafeln retten 60.000 Ehrenamtliche jährlich tausende Tonnen Lebensmittel, um sie an Bedürftige weiterzugeben.
Das Deutsche Kinderhilfswerk sieht Defizite bei der Förderung ehrenamtlichen Engagements von Heranwachsenden. So werde deren Mitarbeit etwa in Kinder- und Jugendverbänden von Erwachsenen nicht ausreichend ernst genommen. Hier brauche es ein Umdenken, mahnte Bundesgeschäftsführer Holger Hofmann.
Caritas: Netzwerke für Freiwillige bilden
Der Bundesverband der Caritas-Konferenzen Deutschlands rief die Politik dazu auf, Netzwerke von Freiwilligen beziehungsweise von deren Trägerorganisationen auf allen Ebenen besser zu unterstützen. Bei Projekten in der Flüchtlingsarbeit habe sich beispielsweise gezeigt, wie wichtig und sinnvoll "Qualifizierung" und "Prozessbegleitung" seien, um aus den Erfahrungen anderer zu lernen und sich gegenseitig im Einsatz für die Gesellschaft zu bestärken.