Festival Alte Musik Knechtsteden vor dem Start

"Wundervolle Atmosphäre"

Die romanische Klosterbasilika Knechtsteden ist seit 30 Jahren der Hauptspielort des Festivals Alte Musik Knechtsteden. Zum Jubiläum spricht der Gründer Hermann Max über die besondere Architektur und die Vielfalt der Musik beim aktuellen Programm.

Kloster Knechtsteden, Dormagen / © Mathias Peter  (DR)
Kloster Knechtsteden, Dormagen / © Mathias Peter ( DR )

"Der Raum hat einfach eine wundervolle Atmosphäre. Das liegt auch an der romanischen Architektur, die ja enorme Ruhe verströmt", beschreibt Hermann Max im Interview mit DOMRADIO.DE den Innenraum der Basilika. Die wurde im 12. Jahrhundert im romanischen Stil errichtet. "Diese romanische Architektur ist extrem 'tolerant'. Man kann dort eigentlich jede Musik aufführen. Sie können barocke Musik spielen, wir haben auch sehr viel ganz neue Kompositionen aufgeführt, es ist eine Architektur, die eine gewisse Zeitlosigkeit vermittelt."

Seit 1992 führt Hermann Max als künstlerischer Leiter das Festival durch. Der renommierte Dirigent hat mit seinen Ensembles "Rheinische Kantorei" und "Das kleine Konzert" maßgeblich den hervorragenden Ruf des Festivals geprägt, längst kommen aber auch internationale Künstlerinnen und Künstler.

Orden mischt sich in Gestaltung des Festivals nicht ein

Der Spiritaner-Orden lebt und wirkt heute auf dem Gelände der ehemaligen Prämonstratenserabtei. Bei der Gestaltung der Konzerte lässt der Orden Max freie Hand. Der schaut auf die 30 Jahre des Bestehens insgesamt zufrieden zurück: "Es gab Höhen und Tiefen. Es gab Probleme zu lösen. Und es gab natürlich auch tolle Momente - seien es Musiker, mit denen wir zusammengearbeitet haben, oder seien es organisatorische Dinge, die uns unter die Arme gegriffen haben. Es gab sehr viel Unterstützung von vielen Seiten und der Aufwind hat nicht nachgelassen."

Trotz Corona kann auch in diesem Jahr das Festival stattfinden, wenn auch mit reduzierter Zuschauerzahl und Programm. Für die Kulturschaffenden ist aber das Festival auch ein wichtiges Signal, erklärt Geschäftsführer Michael Rathmann: "Wir merken natürlich, dass gerade die freie Musikszene sehr gelitten hat und möchten da natürlich alles tun, dass es auch für sie wieder aufwärts geht.“ Mit den Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr werden die Konzerte und Veranstaltungen corona-konform geplant. Je nach Entwicklung der Lage wird vielleicht bei einigen Veranstaltungen mehr Publikum zugelassen als im Moment geplant werden kann.

Moderne und "alte" Musik in einem Festival

Unter dem Motto "Vielfalt" gibt es Konzerte mit Musik von Ludwig van Beethoven und seinen Zeitgenossen. Außerdem – und das ist ein Markenzeichen von Knechtsteden – auch Musik von eher unbekannten Komponisten wie dem Italiener Alessandro Melani, von dem Max dessen klangschöne "Marienvesper" aufführt.

Vom 12. - 25. September dauert das Festival, der Kartenvorverkauf hat bereits begonnen. Einen besonderen Höhepunkt bei den Ausführenden oder Konzerten mag Hermann Max, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag gefeiert hat, nicht herausheben: "Also, ich wüsste gar nicht, wen ich da vor andere stellen sollte. Ich stelle sie alle auf eine Linie und bin glücklich, dass wir alle diese Gäste dann bei uns beim Festival haben werden."

Musik in der Sendung Musica:

Georg Friedrich Händel: Abschluss des Oratoriums „Israel in Egypt“

Joseph Haydn: Sinfonie Nr. 96 „Miracle“


Hermann Max, Dirigent und Gründer des Festivals Alte Musik Knechtsteden / © Mathias Peter  (DR)
Hermann Max, Dirigent und Gründer des Festivals Alte Musik Knechtsteden / © Mathias Peter ( DR )
Quelle:
DR