Katholische Landvolkbewegung appelliert an die Politik

Wunsch nach mehr Verlässlichkeit

Die Katholische Landvolkbewegung Deutschland wünscht sich mehr Berechenbarkeit in der Agrarpolitik. Es fehle "ein verlässliches und zukunftsweisendes Konzept, wie das Land bewirtschaftet werden soll", so der Verband.

Junge Frau und ein Traktor auf einem Feld / © Iryna Imago (shutterstock)
Junge Frau und ein Traktor auf einem Feld / © Iryna Imago ( shutterstock )

Das teilte die in Bad Honnef ansässige KLB am Dienstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit. Aktuell herrsche besonders unter jungen Bäuerinnen und Bauern große Unsicherheit über die Rahmenbedingungen, unter denen sie künftig produzieren sollten. "Zu viele entscheiden deshalb, der Landwirtschaft den Rücken zu kehren."

Großer Reibungsverlust

Die Zukunftskommission Landwirtschaft habe Wege aufgezeigt, "die aber schon jetzt wieder zerredet werden", bedauerte der Verband. "Die Reibungsverluste zwischen Umwelt- und Agrarpolitik, zwischen Bund- und Länderkompetenzen, zudem noch mit Blick auf die EU, gehen am Ende klar zu Lasten der Bauernfamilien."

Die aus rund 30 Mitgliedern bestehende Zukunftskommission Landwirtschaft wurde im vergangenen Jahr durch die Bundesregierung eingesetzt. Im Sommer dieses Jahres legte sie ihren Abschlussbericht vor.

Nach den Worten von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) bekennt sich der Bericht zu einer nachhaltigeren, wirtschaftlich erfolgreichen und gesellschaftlich anerkannten Landwirtschaft. Zum anderen stelle er heraus, dass diese Transformation des Agrar- und Ernährungssystems nicht ohne gesamtgesellschaftliche Anstrengungen möglich sei.

Zwischen allen Stühlen

Gerade mit Blick auf die umweltpolitischen Herausforderungen säßen Deutschlands Landwirte zwischen allen Stühlen, beklagte die KLB. So würden Wege zur Anpassung an den Klimawandel seit längerem schon beschritten etwa durch veränderte Fruchtfolgen, smarte Bewässerungs- und Entwässerungssysteme oder durch Stallhaltungssysteme, die extremen Temperaturen angepasst seien.

Landwirtschaft ohne jede Form von Emission werde allerdings kaum möglich sein, "auch wenn die landwirtschaftliche Bewirtschaftungsweise immer klimaschonender wird", betonte der Verband. "Gleichzeitig ist die Landwirtschaft von den Veränderungen des Klimas mit am stärksten betroffen."

Die KLB versteht sich als Bildungs- und Aktionsgemeinschaft. Sie wirbt laut Angaben auf ihrer Homepage "für eine lebendige Kirche, für die Stabilität der Familien auf dem Lande, für lebenswerte und liebenswerte Dörfer, für eine zukunftsfähige Landwirtschaft, eine glaubwürdige Schöpfungsverantwortung und eine solidarische Welt".


Quelle:
KNA