Die leise Hoffnung der vergangenen beiden Jahre, dass die Talsohle beim Rückgang der Priesterweihen und bei der Zahl der Priesteramtskandidaten durchschritten sei, habe sich nicht erfüllt.
Im vergangenen Jahr wurden in den 27 deutschen Bistümern 93 Priester geweiht, 2007 waren es noch 110. Im Zehn- beziehungsweise Zwanzig-Jahres-Vergleich wird der Rückgang noch deutlicher: 1989 gab es 297 Neupriester, 1999 noch 139. Auch die Zahl der Männer, die neu in ein Seminar eintreten, um Priester zu werden, sank weiter, nämlich von 201 im Jahr 2007 auf 179 im Jahr 2008. Insgesamt sind in Deutschland derzeit 860 Männer in der Priesterausbildung, 2007 waren es 891.
Eine Trendwende hin zu steigenden Priesterzahlen, wie sie nach dem Kölner Weltjugendtag 2005 und verschiedenen diözesanen Initiativen für mehr Priesternachwuchs erhofft worden war, habe sich nicht erfüllt, sagte Birkhofer. Zwar machten aktuelle Umfragen deutlich, dass der Priesterberuf hohes gesellschaftliches Ansehen genieße. «Auf eine positive Entscheidung für diesen Beruf und den Weg ins Seminar scheint dies jedoch keine weiteren Auswirkungen zu haben», so der Leiter des Berufungs-Zentrums.
Auch die Zahl der Neueintritte in Ordensgemeinschaften ging laut Zentrum für Berufung zurück. Sie sank von 69 im Jahr 2007 auf 64 im Jahr 2008. Wurden 2007 noch 38 Ordensmänner zu Priestern geweiht, waren es 2008 nur 19, also die Hälfte.
Zahl der Priesterweihen sinkt weiter
Mangel an Seelsorgern
Immer weniger junge Männer in Deutschland wollen katholische Priester werden. Die Zahl der neu geweihten Priester sank 2008 erstmals seit Beginn der statistischen Erfassung im Jahr 1962 unter 100, wie das Zentrum für Berufungspastoral am Donnerstag in Freiburg mitteilte. Dessen Leiter Peter Birkhofer spricht von einem massiven Rückgang.
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