Zahl der Straftaten gegen Muslime gesunken

Leichter Rückgang

Die Zahl der Straftaten gegen Muslime und muslimische Einrichtungen in Deutschland ist erstmals seit drei Jahren wieder gesunken. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linken hervor.

Polizisten sichern die DITIB-Moschee in Köln / © Roberto Pfeil (dpa)
Polizisten sichern die DITIB-Moschee in Köln / © Roberto Pfeil ( dpa )

Darüber berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung". Die Behörden verzeichneten demnach 2021 bundesweit 662 islamfeindliche Straftaten - rund 29 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Damit ist den Angaben zufolge ein längerer Aufwärtstrend gebrochen. Ein Grund für den jüngsten Rückgang seien unter anderem die Corona-Restriktionen für den öffentlichen Raum.

Täter überwiegend Rechtsextreme

Bei den Tätern handele es sich überwiegend um Rechtsextreme. Zu den erfassten Straftaten zählten etwa Hetze im Internet, Drohbriefe und persönliche Angriffe, aber auch Sachbeschädigung und Schmierereien.

Die abschließenden Zahlen für das vergangene Jahr könnten noch höher liegen, da in den nächsten Wochen Nachmeldungen zu erwarten seien.

Muslime in Deutschland

Von den etwa vier Millionen hier lebenden Muslimen ist nur ein Teil in religiösen Gemeinden oder Vereinen organisiert. Religiöse Gemeinschaften müssen keine Mitgliederzahlen nennen - eine exakte Übersicht gibt es nicht.

Fast drei Viertel sind Sunniten, gefolgt von Aleviten mit 13 und Schiiten mit 7 Prozent. Die kleine Zahl gewaltbereiter Islamisten entstammt laut Experten durchweg nicht Moscheengemeinden der großen Verbände.

Muslime in Deutschland (dpa)
Muslime in Deutschland / ( dpa )
Quelle:
KNA