Zahl der Toten in Beirut steigt an

Nach Hafen-Explosion

Eine Woche nach der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut ist die Zahl der Toten auf 165 gestiegen. Etwa 20 Menschen würden weiterhin vermisst, teilte Libanons Gesundheitsministerium am Dienstag mit.

Beirut nach der Explosion / © JossK (shutterstock)

Die Zahl der Verletzten liegt demnach bei rund 6000. Die Suche nach Opfern in den Trümmern der Katastrophe geht weiter.

Kabinett tritt zurück

Als Reaktion auf die Explosion und gewaltsame Proteste gegen die Regierung hatte Premier Hassan Diab am Montagabend den Rücktritt seines Kabinetts erklärt. 

Viele Libanesen geben seiner Regierung die Schuld an der Explosion. Diab erklärte, verantwortlich für die gewaltige Detonation sei die "chronische Korruption" im Libanon.

Wird ein Richter Nachfolger? 

Zur Diskussion stehen jetzt libanesischen Medien zufolge unter anderem eine "Regierung der nationalen" Einheit und eine "neutrale Regierung" unabhängig von den Parteien. 

Als Ministerpräsident wird unter anderem der Jurist und Diplomat Nawaf Salman gehandelt. Der 66-Jährige ist Richter am Internationalen Gerichtshof in Den Haag. 

Libanon

Der Libanon ist geprägt durch das Nebeneinander zahlreicher Religionen. Mit etwa 30 Prozent hat die parlamentarische Demokratie den größten Anteil Christen in der Arabischen Welt. Die Muslime - Sunniten und Schiiten - machen inzwischen wohl mehr als 60 Prozent aus. Offiziell anerkannt sind 18 Religionsgemeinschaften, darunter die Minderheiten der Drusen und Alaviten.

Symbolbild: Flagge des Libanon / © Yulia Grigoryeva (shutterstock)
Symbolbild: Flagge des Libanon / © Yulia Grigoryeva ( shutterstock )
Quelle:
dpa