Zahl der Weihen katholischer Priester sinkt in NRW weiter

Zwei Bistümer ohne Weihe

Immer weniger junge Männer aus NRW lassen sich zu katholischen Priestern weihen. In diesem Jahr rutscht die Zahl der Weihekandidaten in den fünf katholischen Bistümern auf dem Gebiet des Bundeslandes in den einstelligen Bereich.

Niederwerfung, Prostratio, des Weihekandidaten während einer Priesterweihe in der Kathedrale Notre-Dame im französischen Reims am 22. Juni 2014 / © Corinne Simon (KNA)
Niederwerfung, Prostratio, des Weihekandidaten während einer Priesterweihe in der Kathedrale Notre-Dame im französischen Reims am 22. Juni 2014 / © Corinne Simon ( (Link ist extern)KNA )

In den fünf katholischen Bistümern Nordrhein-Westfalens werden in diesem Jahr sieben Priester geweiht. Damit sinkt die Zahl im Vergleich zu den Vorjahren, wie eine Umfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) bei den Diözesen ergab. 

In den vergangenen beiden Jahren wurden landesweit jeweils 12 und im Jahr 2021 13 Neupriester geweiht. Auch in den Jahren davor lagen sie im unteren zweistelligen Bereich.

Keine Weihen im Bistum Essen und Münster

In vier der fünf Diözesen finden die Weihen traditionell rund um das Pfingstfest statt. Im Erzbistum Paderborn empfangen in diesem Jahr am 18. Mai drei Männer die Weihe (2023: zwei). In Aachen wird am 25. Mai ein Kandidat geweiht (2023: drei). 

Im Bistum Essen wird es in diesem Jahr zu Pfingsten keine Weihe geben (2023: eine), in Münster zum zweiten Jahr in Folge keine. Im Erzbistum Köln steht die Weihe erst am 7. Juni an, diesmal mit drei Kandidaten (2023: sechs).

Bestbesuchte Gottesdienste

Die Feierlichkeiten zählen zu den bestbesuchten Gottesdiensten in den Kathedralkirchen. In der Regel nehmen Familien und Freunde der Weihekandidaten, viele Wegbegleiter und bereits geweihte Priester teil.

Das Priesteramt in der katholischen Kirche können in der Regel nur unverheiratete Männer ausüben. Die Weihe gilt als Sakrament und wird von einem Bischof durch Handauflegung und Gebet gespendet.

Priester in Deutschland

Die katholische Kirche in Deutschland hat Nachwuchsprobleme. Im Jahr 2023 gab es 11.702 katholische Priester (Welt- und Ordenspriester), 1997 waren es noch knapp 18.000. Das ist der Plattform Statista zu entnehmen. Die Zahl der Neuaufnahmen in den Seminaren zeigt zugleich, dass es auch in den kommenden Jahren keine Trendwende geben dürfte.

Priester in der Heiligen Messe / © Stefano Carofei/Romano Siciliani (KNA)