Dies schreiben 196 Einzelpersonen und 24 Friedensorganisationen in einem am Donnerstag bekannt gewordenen Appell an Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU).
Gewaltlosigkeit Jesu zum Vorbild
Darin kritisieren die Unterzeichnenden, dass beim Großen Zapfenstreich der Choral "Ich bete an die Macht der Liebe, die sich in Jesus offenbart" erklingt. Zugleich würden die Gewehre der Soldatinnen und Soldaten präsentiert. Das sei eine nicht hinnehmbare Verletzung religiöser Gefühle. Christen nähmen sich die Gewaltlosigkeit Jesu zum Vorbild.
Kein Instrmentalisieren religiöser Riten und Symbole
"Der weltanschaulich neutrale Staat darf religiöse Riten und Symbole niemals für seine Zwecke instrumentalisieren, insbesondere nicht für die Rechtfertigung von Krieg und militärischer Gewalt", heißt es in dem Appell. Kramp-Karrenbauer hatte angekündigt, den für Ende August geplanten Großen Zapfenstreich für den Afghanistan-Einsatz verschieben zu wollen.
Und dazu kommt es nun auch. Der für den 31. August geplante Große Zapfenstreich für Soldaten und Soldatinnen aus dem Afghanistan-Einsatz wird verschoben. Das teilte das Bundesverteidigungsministerium am Donnerstag in Berlin mit. Als Grund nannte es die Evakuierungsmaßnahmen aus dem Land, auf die man sich derzeit mit voller Kraft konzentriere. Die Abschlussveranstaltung zum 20-jährigen Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan, an der auch die Staatspitzen teilnehmen sollen, soll aber zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden.