ZdK-Chef drängt auf Zukunftsgespräch von Bischöfen und Laien

Dialog nötig

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Hans Joachim Meyer, hat die Forderung nach einem Dialog von Bischöfen, Priestern und Laien über die Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland bekräftigt. Er halte "so etwas wie ein pastorales Zukunftsgespräch" für sehr sinnvoll, sagte er am Samstagabend im "SWR2-Interview der Woche".

 (DR)

Nach Angaben von Meyer hatte sich die «Gemeinsame Konferenz», deren Mitglieder Bischofskonferenz und ZdK jeweils durch Wahl bestimmen, auf ein solches Zukunftsgespräch verständigt. Den beteiligten Bischöfen sei es aber nicht gelungen, «ihre Mitbrüder von der Sinnfälligkeit dieses Projekts» zu überzeugen. Da er persönlich einen solchen Dialog mit synodalen Elementen für ein sehr realistisches Projekt halte, sei er «ein bisschen ratlos». - Der zwei Mal jährlich tagenden Gemeinsamen Konferenz gehören zehn Bischöfe und Weihbischöfe an, darunter die Kardinäle Karl Lehmann und Georg Sterzinsky sowie der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch.

Vor dem 97. Deutschen Katholikentag, der am Mittwoch in Osnabrück beginnt, sagte der ZdK-Chef, der Katholizismus in Deutschland stehe «sehr viel besser da, als manche uns gerne einreden wollen». Nach wie vor sei er handlungs- und mobilisierungsfähig. Er sehe zudem in der Vielfalt ein ganz wesentliches Element des katholischen Lebens. Das ZdK stehe in der Mitte der Kirche.

Meyer warnte zudem vor einer Absolutsetzung des freien Marktes und rief zur politischen Gestaltung auf. Die Geschichte zeige:
«Sicherlich ein Markt regelt, aber der Markt zerstört auch.» Deshalb wäre es unverantwortlich, allein auf die Kraft des Marktes zu vertrauen.