ZdK-Präsident Glück zum Gesprächsprozess

"Hoffe auf weitere gute Zusammenarbeit mit Bischöfen "

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hofft zum Abschluss des fünfjährigen Dialogprozesses in der katholischen Kirche in Deutschland auf eine weitere "kontinuierliche und konstruktive Zusammenarbeit" zwischen Laien und Bischöfen.

ZdK-Präsident Alois Glück / © Harald Oppitz (KNA)
ZdK-Präsident Alois Glück / © Harald Oppitz ( KNA )

Letztlich aber liege dies in der Hand der Deutschen Bischofskonferenz, sagte ZdK-Präsident Glück der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Eine eigens eingesetzte Arbeitsgruppe, in der ein Querschnitt der Teilnehmer vertreten war, habe sich bereits auf eine gemeinsame Bewertung des Prozesses verständigt. Das sei bereits ein beachtliches Ergebnis. Deshalb fahre er auch zuversichtlich nach Würzburg.

Abschlussveranstaltung des überdiözesanen Gesprächsprozesses der Deutschen Bischofskonferenz

In der fränkischen Domstadt findet am Freitag und Samstag die Abschlussveranstaltung des überdiözesanen Gesprächsprozesses der Deutschen Bischofskonferenz statt. Sie steht unter dem Motto "Im Heute glauben: Wo Gott ist, da ist Zukunft". Der frühere Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, hatte 2011 den Dialogprozess zwischen Laien und Bischöfen eingeleitet. Laut Glück war dies eine Reaktion auf "die tiefe Depression und Ratlosigkeit sowie den dramatischen Vertrauensverlust" nach Bekanntwerden des Missbrauchsskandals in der Kirche.

Vertrauen beiderseits gewachsen

Aus der Krise erwuchsen nach den Worten des ZdK-Präsidenten im Rückblick betrachtet neue Chancen. Der Gesprächsprozess habe eine Eigendynamik in Verbänden und Diözesen entwickelt. Beiderseits sei das Vertrauen gewachsen. Die Bischöfe hätten festgestellt, dass die mitunter kritisch gesehenen "Reformkatholiken" gar nicht so revolutionär seien, sondern sich ihrer Kirche sehr verbunden fühlten.

Die Laien wiederum hätten erkannt: "Bischöfe sind nicht einfach eine geschlossene Gruppe, die patriarchalisch denkt." Schon in der ersten Veranstaltung habe ein sehr offenes Gesprächsklima geherrscht. Dies sei eine "ganz wichtige Lernerfahrung" für alle gewesen.

Mit Wahl von Papst Franziskus neuen Antrieb für den Dialogprozess erhalten

Mit der Wahl von Papst Franziskus sei noch einmal ein zusätzlicher Schub für den Prozess und für die Kirche insgesamt hinzugekommen, betonte Glück. Denn wenn schon der Papst Themen anspreche, die bisher tabuisiert worden seien, "dann kann man es anderen in der katholischen Kirche nicht mehr übelnehmen". Jetzt könnten auch Dinge und Themen diskutiert werden, die bisher nicht auf der offiziellen Linie gewesen seien. So gesehen sei der Papst zum "Eisbrecher für angstfreie Kommunikation in der Kirche" geworden, unterstrich der ZdK-Präsident. Nur durch innere Lebendigkeit könne auch etwas Neues sowie dauerhaftes Vertrauen wachsen.

 


Quelle:
KNA